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Im Fokus der Autoren - Ottokars Cinétips

Artikel vom 25.10.2009

Ottokars Cinétips

Schuld, Sühne und Strafe

Ein Klima der Angst und Einschüchterung herrscht in Michael Hanekes neuem Werk «Das weisse Band», in dem ein reformierter Pfarrer und andere in einer deutschen Dorfgemeinschaft den Boden für kommende Gewalt ebnet

Von Ottokar Schnepf



Der reformierte Dorfpfarrer unterzieht seine vier Kinder einer strengen, stellenweise sogar diktatorischen Disziplin, deren Folgen im National-Sozialismus eskalieren werden.

Im Jahr vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs tritt ein junger Lehrer in einem norddeutschen Dorf seine Stelle an. Seine Schüler und deren Familien werden ihm immer unheimlicher, denn es passieren geheimnisvolle Anschläge auf Bewohner.

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Artikel vom 23.10.2009

Ottokars Cinétips

Völker, hört die Signale!

Nach seiner Hasspredigt auf George W. Bush und dem Abgesang auf das amerikanische Gesundheitssystem widmet sich Doku-Filmer Michael Moore diesmal dem Kapitalismus - seine Botschaft: weg damit!

Von Ottokar Schnepf



Michael Moore bittet einen Sicherheitsbeamten einer Bank an der Wallstreet in New York um Einlass; er möchte die Milliarden Dollar zurückholen, die amerikanische Steuerzahler den Banken vorgeschossen haben.


Der Mann ist bewundernswert. Seit zwanzig Jahren kämpft er mit seinen bisher neun Filmdokumentationen für ein besseres, gerechteres und sozialeres Amerika. Seine Filme wurden alle an Festivals mit insgesamt 35 Preisen ausgezeichnet. Das hat bis anhin noch kein Filmemacher geschafft.

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Artikel vom 21.10.2009

Ottokars Cinétips

Hässliche Familiengeheimnisse

Mehr als simple Krimi-Unterhaltung ist nicht nur Stieg Larssons packende Roman-Trilogie, auch die Verfilmung des ersten Buches hält den Zuschauer zweieinhalb Stunden lang in Atem

Von Ottokar Schnepf



Der Vormund terrorisiert sein Mündel, dieses schlägt mit doppelter Kraft zurück und hinterlässt ein Opfer mehr auf seinem Rachefeldzug gegen eine unmenschliche Männerwelt.


«Män som hatar kvinnor» (Männer, die Frauen hassen) lautet der Originaltitel des Buches und des Films. Auf Deutsch hingegen, unpassend wie so oft, heissen Buch und Film «Verblendung». Unter diesem Titel wird er auch bei uns angekündigt. Ein Glück wird er im Original und nicht deutsch synchronisiert gezeigt. Die Adaption des ersten Bandes von Stieg Larssons Krimi-Trilogie unter der Regie von Niels Arden Oplev ist bestens gelungen.

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Artikel vom 08.10.2009

Ottokars Cinétips

Stereotype Kino-Unterhaltung

Nach dem Autobiographie-Bestseller «Wüstenblume» von Waris Dirie kommt jetzt der Film über das somalische Flüchtlingskind, das es vom Supermodel bis zum James Bond Girl und sogar zur UNO-Botschafterin geschafft hat

Von Ottokar Schnepf



Das somalische Fotomodell Waris Dirie brach in dem Bestseller «Wüstenblume» das Schweigen über die weitverbreitete Praxis der Genitalverstümmelung, unter der 130 Millionen Frauen in Afrika und anderswo leiden.


Das Buch Buch schildert nicht nur ihre Flucht aus Afrika nach London und den märchenhaften Beginn ihrer Karriere als glamouröse Titelblatt-Beauty, sondern ein wenig auch, wie Waris Dirie die in muslimischen afrikanischen Ländern weitverbreitete Tortur der Genitalverstümmelung am eigenen Leib erfahren hat. Der Film «Desert Flower» kreist lange, zu lange, um die exemplarische Migrations- und Aufstiegsgeschichte der schönen schwarzen Frau, ehe sie Diries besondere Leistung herausstellt, nämlich das Tabu um die verheerende Praxis der Klitorisbeschneidung gebrochen zu haben.

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Artikel vom 03.10.2009

Ottokars Cinétips

Ist die Schweiz Filmprovinz?

Der Filmverleih unterschlägt immer mehr gute Filme - Spreu und Weizen in Basels Kinos

Von Ottokar Schnepf



Obwohl mit Stars in überzeugenden Rollen besetzt (Roberto de Niro, Bruce Willis und Sean Penn), kommt «Inside Hollywood» nicht zu uns ins Kino.


Verfolgt man das Wettbewerbsprogramm der alljährlich stattfindenden Filmfestivals, ist das Erstaunen gross - aber längst nicht mehr überraschend - wie viele interessante Filme von Schweizer Filmverleihern nicht wahrgenommen oder ignoriert werden. So müssen Filminteressierte warten, bis die an den Filmfestspielen prämiierten Werke auf DVD erscheinen. Fünf typische Beispiele stehen repräsentativ für eine von Jahr zu Jahr sich steigernde Anzahl von Filmen.

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Artikel vom 21.09.2009

Ottokars Cinétips

Cinéphile Nazi-Schergen und -Killer

Der zum Kultregisseur avancierte Quentin Tarantino hoffte mit seinem «Inglourious Basterds» in Cannes auf den Goldenen Löwen; vergebens - die Jury ist auf den Tarantino-Bluff nicht reingefallen

Von Ottokar Schnepf



Quentin Tarantinos «Inglourious Basterds» ist ein blutiges Märchen vom Ende des Zweiten Weltkriegs, mit einem grimassierenden Brad Pitt als Basterds-Chef und einem überzeugend beängstigenden Christoph Waltz (Bild) als Nazi-Oberst.


Eine Sache, die Quentin Tarantino und Joseph Goebbels gemeinsam haben, ist der Glaube an die Kraft des Kinos. 1945 feierte der vom Nazi-Schergen Goebbels an Regisseur Veith Harlan in Auftrag gegebene Durchhaltefilm «Kohlberg» Premiere in der Atlantikfestung La Rochelle; der Kriegsfilm mit Happy End fürs deutsche Militär sollte noch vor seiner Uraufführung in Berlin in Frankreich seine Wirkung entfalten. In «Inglourious Basterds» begegnet man der Goebbels-Idee vom Kino als strategischer Macht wieder.

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Artikel vom 18.09.2009

Ottokars Cinétips

Himmel statt Altersheim

Wenn der Rentner Carl im computeranimierten «Up» mit seinem Haus in die Luft schwebt, applaudieren Publikum und Presse vereint. Warum eigentlich?

Von Ottokar Schnepf



Die Amerikaner werden immer kindischer und immer dicker und ihre Filme immer idiotischer.


Etwas konsterniert war man schon, als das einst so kunstorientierte Filmfestival in Cannes dieses Jahr mit einem Animationsfilm eröffnet wurde. Nicht nur als Anerkennung der Trickfilmkunst war das zu werten, sondern auch als Verbeugung des Festivals vor den Marketinginteressen Hollywoods.

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Artikel vom 14.09.2009

Ottokars Cinétips

Die Hölle im Paradies

«Antichrist» von Lars von Trier zurzeit in Basel im Kino Eldorado

Von Ottokar Schnepf



Lars von Trier schickt in seinem «Antichrist» Charlotte Gainsbourg und Willem Dafoe in den Wald zur Therapie. Aber statt Heilung gibt es den Gegenangriff der Natur und genitale Verstümmelung.


In einer Zeit, in der das meiste, was in Hollywood, und nicht nur dort, produziert wird, für die Kids, also für Kinder und Jugendliche gedacht ist, kann man von Glück reden, wenn hin und wieder ein Film für Erwachsene in die Kinos kommt. Wie zum Beispiel «Antichrist» von Lars von Trier. In Cannes blieb dieser Film noch Tage nach der Premiere Gesprächsstoff, was am Willen vieler Kritiker lag, die Bildergeschichte seines Paares allzu buchstäblich zu nehmen und darin eine frauenfeindliche, sadistische Gewaltfantasie zu entwickeln.

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Artikel vom 03.09.2009

Ottokars Cinétips

Von Monstern und Einsiedlern

Drei Regisseure liessen sich mit drei Episoden als Visionen aus der Weltstadt Tokyo zu einem Omnibusfilm der besonderen Art inspirieren - ab Donnerstag, 3. September 2009 im kult.kino atelier in Basel

Von Ottokar Schnepf



Einsiedler und Monster im Film «Tokyo»: Drei Glanzleistungen von drei Ausnahme.Regisseuren.


Unter dem Titel «Tokyo» haben Michel Gondry, Leos Carax und Joon-Ho Bong je einen Episodenfilm gedreht, der in Tokyo spielt und sich mit dem Leben in der Millionenmetropole auseinandersetzt. Dabei liefern die drei visionären Filmemacher drei eigenwillige und höchst bemerkenswerte Einblicke in die japanische Befindlichkeit.

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Artikel vom 03.09.2009

Ottokars Cinétips

Der «gute» Nazi

«John Rabe» erzählt von den Heldentaten eines «guten» Nazis in China, der 1937 200'000 chinesische Bürger in Nanking vor dem mörderischen Terror japanischer Besetzungssoldaten schützte - ab Donnerstag, 3. September 2009, im Kino «Rex» in Basel

Von Ottokar Schnepf



Zweifelhafter Regie-Einfall: Der «gute» Nazi trägt eine Rotkreuz-Armbinde, statt des Hakenkreuzes…


Im Dezember 1937 hatte die mit den deutschen Nazis kollaborierende japanische Armee Nanking gestürmt. Mit ungezügelter Grausamkeit wüteten die Truppen des Tenno in der ehemaligen chinesischen Hauptstadt: Sie mähten die kriegsgefangenen Kuomintang-Soldaten mit Maschinengewehren nieder, schlachteten massenweise wehrlose Zivilisten ab, vergewaltigten Frauen und Kinder, verbrannten Menschen bei lebendigem Leib.

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