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Artikel vom 19.04.2007

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Basel - Allgemeines

«Euer Dreck»…

Umweltskandal «Le Letten»: Greenpeace kippte «Giftmüll» vor Basler Chemiefirmen ab

Von Redaktion



Auf dem Schriftband steht eher harmlos: «Was vor dem Eingang stört, stört auch in der Region». Deutlicher wäre jedoch: «Chemie-Gift hat nichts im Trinkwasser zu suchen - auch nicht in geringen Spuren!!!»


BASEL. gp.- «Giftmüll ohne Ende? Da habt ihr euren Dreck!», unter diesem «Titel» haben Greenpeace-Aktivisten am Donnerstag, 19. April 2007, bei den Basler Chemie-Buden Ciba, Syngenta, Clariant und Novartis «Giftmüll»-Haufen vor die Verwaltungstüren ausgeleert. «Symbolisch», präzisierte Greenpeace in ihrem Communiqué, womit die Umweltorganisation gleichzeitig eine Klage als Reaktion auf die Ereignisse der letzten Wochen ankündigte.

Die von den Greenpeace-Organisationen Frankreich und Schweiz gemeinsam formulierte Klage betreffe die «rechtswidrigen und fahrlässigen Aushubarbeiten bei der Elsässer Deponie Letten» und richte sich «gegen Unbekannt», heisst es in der Verlautbarung.

Mit der Aktion vor dem Eingang der Firmensitze von Ciba, Syngenta, Clariant und Novartis in Basel wollten Greenpeace-Aktivisten «nachstellen, was damals bei der wilden Chemiemüll-Ablagerung in der Region Basel vorging: Ein Lastwagen fährt vor, kippt Chemiemüll ab und fährt wieder weg». Analog kippten die Umweltschützer Schutt und Fässer mit den Firmenlogos auf einen Haufen. Im Gegensatz zur nachgestellten, harmlosen «Greenpeace-Deponie» stellen die Altlasten der Basler Chemie eine echte Bedrohung für Mensch und Umwelt dar, begründeten die Aktivisten ihre Aktion.

Anlass zur Aktion war gemäss Greenpeace «der unsachgemässe Eingriff von Novartis & Co. bei der Elsässer Chemiemülldeponie Letten, der zum Abstellen der Trinkwasserbrunnen von Allschwil und Schönenbuch führte». Dies habe jetzt weitere Folgen: Greenpeace Frankreich und Greenpeace Schweiz reichten beim Tribunal de Grande Instance in Mulhouse eine Klage gegen die verantwortlichen Chemiefirmen wegen unbewilligten Aushubarbeiten ein.

«Ein solch schwerwiegender und zudem unsachgemässer Deponie-Eingriff ohne Bewilligung und ohne Sicherheitsmassnahmen für Arbeiter, Boden, Luft und Wasser ist in der Schweiz klar illegal», begründet die Umweltorganisation die Klage. «Dass dies auch 200 Meter jenseits der Schweizer Grenze illegal ist», will sie jetzt durch die französischen Richter festhalten lassen.

Für Greenpeace ist es unbedingt vonnöten, dass «Umweltschutz keine Grenzen kennen darf». Darum akzeptiere Greenpeace «keine doppelten Standards zwischen Frankreich und der Schweiz. Novartis & Co. dürfen die Landesgrenzen nicht länger instrumentalisieren und verschiedene Behörden gegeneinander ausspielen».

Der Anlass des Umweltskandals war gegeben, als vor über einem Monat ein Bauer beim Pflügen seines Feldes auf Chemiemüll aus der Deponie Letten gestossen war. Daraufhin versuchten Novartis, Ciba, Syngeta, Clariant und «Zugewandte» durch ihre Interessengemeinschaft Deponiesicherheit Regio Basel (IGDRB) den Vorfall zu verheimlichen und begannen laut Greenpeace «fahrlässig eine gefährliche Teilsanierung» in eigener Regie.

Den symbolischen Dreck vor den Chemie-Portalen in Basel will Greenpeace indessen selber wieder wegräumen - allerdings nur «im selben Tempo, wie die Chemie ihr Chemiemüllproblem angeht». Greenpeace strebt dazu Gespräche zwischen den Firmen und der Umweltorganisation auf höchster Ebene an, «die jetzt dafür sorgen sollen, dass die Lösung für das Deponie- und Trinkwasserproblem nicht noch länger auf die lange Bank geschoben wird». Greenpeace stellt sich indes erneut auf auf den ultimativen Standpunkt einer sofortigen Totalsanierung.

Von Redaktion


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