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Artikel vom 01.11.2005

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Basel - Allgemeines

Trinationale Patrouille an Allerheiligen

Der 1. November bringt der ehedem protestantischen Stadt Basel ein alljährlich wiederkehrendes Verkehrs-Chaos aus den katholischen Feiertagsregionen - eine trinationale Polizistengruppe war für Anliegen ausländischer Besucher unterwegs

Von Jürg-Peter Lienhard



Maud Galimard, Raymond Wetzel, Florent Chureau und Andreas Kunz, vlnr, auf dem Messeplatz an der Herbstmesse posieren für Presse und Fernsehen, bevor sie in Begleitung ihrer Basler Kollegen «auf Kundendienst» gehen. Fotos: J.-P. Lienhard, Basel © 2005



BASEL.- Wer lächelt denn da so charmant in die Linse und hat das Képi im Auto vergessen? Es ist die französische Gendarmin Maud Galimard, die zusammen mit dem Basler Wachtmeister Raymond Wetzel, ihrem Kollegen von der Police nationale, Florent Chureau, und dem deutschen Polizeibeamten Andreas Kunz der Basler Polizei während des Allerheiligen-Herbstmessetages bei der Bewältigung der Anliegen der ausländischen Besucher unterstützt.

Die ausländischen Polizisten dürfen in Basel allerdings aus staatsrechtlichen Gründen «keine Amtshandlungen» vornehmen, wie Polizeisprecher Klaus Mannhart erklärte. Auch dürfen sie keinen Taschendieb verhaften - bestenfalls «heebe». Doch Ahndung von Unheiligen ist gar nicht die Aufgabe der Allerheiligen-Polizisten aus dem Dreiländereck. Vielmehr sollen sie - jeweils vertraut in der ensprechenden Landessprache und mit deren Mentalität - den nach Basel an die Herbstmesse gereisten ausländischen Nachbarn gewissermassen Ansprechpartner sein.

Eine elsässische Mutter hat ihren neugierigen Bengel verloren: Was tun, weil ja diese jüngste Generation im Elsass ihre Muttersprache nicht mehr spricht? Maud Galimard jedenfalls kanns richten - auf Franzsösich. Oder: ein badischer Besucher hat wohl bei einem Kopfstand auf der Achterbahn seinen Pass verloren und weiss nicht, wie in Basel in so einem Fall vorzugehen ist. Andreas Kunz sagts ihm.

Kontakte helfen über die Grenze

Natürlich ist auch etwas Folklore bei dieser «trinationalen polizeilichen Begegnung» dabei: Diese Gruppe ist eigentlich viel zu klein, um eine grosse Anzahl von Anfragen vieler Besucher aus den umliegenden Allerheiligen-Regionen, wo katholischer Feiertag ist, zu bedienen. Doch ist diese Übung viel wichtiger, als sie bezüglich der «Herbstmesse-Patrouille» scheint: Eine wirksame grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist viel einfacher anzugehen, wenn sich die Leute gegenseitig und das Gelände auch kennen.

Maud Galimard war noch nie in Basel und spricht als «Innerfranzösin» nur Französisch, «babbelt auf Eau-de-Cologne» (wie die waschechten Elsässer sagen). Hingegen kann ihr Kollege aus St-Louis, Florent Chureau, zwar nicht Elsässisch, aber immerhin recht gut Deutsch. Schliesslich sitzen er sowie ein ebenfalls anwesender ziviler Deutscher Fahnder (aus Diskretiongründen ohne Photo und Namen) und natürlich die Basler Kriminaler in der regelmässig tagenden trinationalen Kontaktgruppe der drei regionalen Polizeibehörden. Die tagen regelmässig in kurzen Abständen und zu Themen und Problemen, wo erfahrene Polizeiarbeit gefragt ist. In dieser Dreiländerecke mit ihren mehr als drei Schlupflöchern…



Au travail… trinationale Polizistengruppe in der Dreiländerstadt Basel auf dem Weg zur Arbeit.

Von Jürg-Peter Lienhard


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