Anzeige:
Abschaltung

Artikel vom 14.01.2009

Druckversion

Basel - Allgemeines

Wer guckt denn da?

Der Basler Zolli ist um eine Attraktion reicher: Ein junges Paar der hochgefährdeten asiatischen Schneeleoparden soll mithelfen, diese seltene Grosskatze zu erhalten

Von Redaktion



Pator in seinem Reise-Coupé, wie er vom Zoo Krefeld angeliefert worden war. Foto: Zoo Krefeld © 2009


Wir wissen es: Gegen Dummheit hat nicht mal der Herrgott ein Mittelchen erfinden können. 16 der wunderschönen Schneeleoparden braucht es, um einen Pelzmantel für eine nicht unbedingt schöne, gewöhnlich meist längst verblühte Weiblichkeit herzustellen. Nur noch 4500 bis 7500 dieser Tiere gibt es daher in freier Wildbahn. Der Basler Zolli beteiligt sich mit einem neu aus Frankreich und Krefeld eingetroffenen Paar am europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP).

Am Presseapero vom Mittwoch, 14. Januar 2008, war zum ersten Mal die zweijährige Schneeleopardin Mayhan zu sehen. Ihr künftiger Partner, der einjährige Pator, ist noch in der Quarantäne. Aber schon konnten die Presseleute sich überzeugen, wie der dicke wintertaugliche Pelz der Schneeleoparden-Dame besser steht, als einer zweibeinigen alten gyyzige Gumsle, wie man in Basel nicht nur an der Fasnacht sagt. In China werden die Tiere auch wegen der Knochen für Tigerfett in der traditionellen chinesischen Medizin gewildert und ausgerottet. Das Tigerfett jedenfalls nützt sowieso nichts gegen Dummheit (siehe oben) und gegen eingebildete oder tatsächliche Krankheiten erst recht gar nichts. Nur dem Geldbeutel der Quacksalber hilfts!

Die Schneeleopardin Mayhan kam am 21. November 2008 aus dem französisischen Zoo von Doué-la-Fontaine und Pator am 8. Januar 2008 aus dem deutschen Zoo Krefeld.

Bevor die beiden gemeinsam auf die Anlage gelassen werden, findet im Stall ein erstes Kennenlernen statt. In der Wildbahn ist es ungewöhnlich, dass ein Schneeleoparden-Männchen und ein Weibchen das ganze Jahr als Paar zusammenleben. Sie sind Nahrungskonkurrenten und teilen ihr Futter nur mit den Jungen. Da der Tisch im Zoo reichlich gedeckt ist, verstehen sie sich dort aber meistens gut.



Quelle beauté: Madame Mayhan auf Schneeschuhen «tigert» très à la mode durch ihr neues Zuhause im Basler Zolli. Foto: Zoo Basel © 2009


Als Mayhan Ende November 2008 in den Zolli kam, war sie noch sehr scheu und bevorzugte die Abenddämmerung für Ausflüge auf die Aussenanlage. Mittlerweile ist sie häufiger draussen zu sehen, die eisige Kälte hat es ihr angetan. Ihr Partner Pator muss sich noch in Quarantäne gedulden, bevor er seine Nase in die Kälte des Aussengeheges stecken darf. Dass Schneeleoparden Kälte lieben, zeigt ihre Winterausrüstung: Ein dichter Pelz wärmt den ganzen Körper, ein langer, bauschiger Schwanz kann als wärmender Schal und riesige Tatzen können wie Schneeschuhe genutzt werden.

Grosskatzen sind eigentlich eher als Sonnenanbeter bekannt, Schneeleoparden machen hier die Ausnahme. Sie sind im zentralasiatischen Hochgebirge zu Hause und lassen sich auch von den kältesten Himalaya-Wintern nicht beeindrucken. Im Gegenteil, da sie ganz für ein Leben in Schnee und Eis ausgerüstet sind, schätzen sie Wärme nicht besonders.

Für Schneeleoparden besteht ein europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP), an dem der Zolli teilnimmt. Der Schneeleopard gehört zu den stark gefährdeten Tierarten und ist im Appendix I der IUCN (International Union for the Conservation of Nature and Natural Resources) aufgelistet. Auf einem Gebiet von 1,9 Millionen Quadratkilometern wird sein Bestand heute auf nur noch 4500 – 7500 Tiere geschätzt.

Der Zoo Basel hofft, dass Mayhan und Pator für Nachwuchs sorgen werden, damit der Zolli im Rahmen des internationalen Zuchtbuches und des EEP’s auch in Zukunft einen Beitrag zum Erhalt dieser seltenen Grosskatze leisten kann.




Gegenwärtig auch im Zolli zu sehen: Im Stall der Straussenvögel sind aus dreizehn Eiern neun stachelig-flauschige Küken geschlüpft, das letzte am 2. Januar 2009. Das Daunenkleid der Mini-Strausse erinnert an Igel und tarnt in der Grassavanne perfekt. Erst mit drei Monaten und etlichen Kilogramm mehr auf den Rippen, wird den Kleinen das bräunliche Jugendkleid wachsen. Bei den zurzeit winterlichen Aussentemperaturen kuscheln sich die Mini-Strausse unter die wohlig wärmenden Infrarotlampen im Straussenhaus.


Eisige Stimmung an der Museumsnacht

An der Museumsnacht vom Freitag, 16. Januar 2008, von 18 bis 2 Uhr in der Frühe, dreht sich im Zolli alles rund um H2O: Welches Tier braucht welches Wasser? Eine Wassersortendegustation klärt auf, die Eisbar lockt mit kühlen Drinks. Eine Nacht lang bietet das Vivarium Antworten auf alles, was man schon immer über Wasser wissen wollte.

Von Redaktion


Klicken Sie hier, wenn Sie fortan bei neuen Artikeln dieses Autors benachrichtigt werden wollen!


Anzeige:

PlagScan



Nach oben


Copyright © 2003 by webjournal.ch

 

Die Funktion Newsletter ist wegen Spam blockiert. Schreiben Sie eine Mail an info(ad)webjournal.ch mit dem Betreff: «Bitte newsletter zusenden» Besten Dank für Ihr Verständnis.