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Artikel vom 26.02.2010

Basel - Kultur

AKTUALISIERT mit Lebenslauf und offiziellem Communiqué

Ernst Beyeler gestorben

Der weltberühmte Galerist, Kunsthändler, Mitgründer der ART Basel und Stifter der «Fondation Beyeler» in Riehen, ist am Donnerstag, 25. Februar 2010, im Alter von 88 Jahren gestorben

Von Jürg-Peter Lienhard



Eines der letzten Bilder des Mäzens und Gründers der ART Basel, Ernst Beyeler, aufgenommen am 12. Juni 2007, vor einem der Messegebäude der ART '07 von J.-P. Lienhard, Basel © 2010


Ernst Beyeler hat für Basel und die Landgemeinde Riehen, wo er wohnte, ein unschätzbares Juwel hinterlassen: Die «Fondation Beyeler», das aus seiner Privatsammlung gespiesene Museum der «Klassischen Moderne». Das imposante Gebäude des Stararchitekten Renzo Piano inmitten schönster Landschaft in Nachbarschaft des markgräflichen Tüllinger Hügels, zieht jedes Jahr Tausende von Kunstbeflissenen aus aller Welt an.




Das von Renzo Piano entworfene Gebäude der «Fondation Beyeler» in Riehen bei Basel - im Hintergrund der Tüllinger Hügel im deutschen Markgräflerland. Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2010

Ernst Beyeler begann seine Laufbahn als Kaufmann, spezialisierte sich dann auf den Kunsthandel und gründete an der Bäumleingasse in Basel seine Galerie, mit der er international bekannt wurde. Mit vielen Künstlern, deren Bilder er vermittelte, war er freundschaftlich verbunden. Sein Ansehen als treffsicherer Kunstexperte machte ihn zu einer allseits hochgeschätzten Persönlichkeit.

Von den vielen grossartigen Werken, die durch seine Hände gingen, behielt er immer wieder gewissermassen die «Rosinen». Aus dieser privaten Sammlung stiftete er den Grundstock für die «Fondation Beyeler», die er 1997 zusammen mit seiner 2008 verstorbenen Frau Hildy, in Riehen eröffnete.



Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2010


Seine Sammlung ermöglichte spektakuläre Sonderausstellungen, worunter beispielsweise die verpackten Bäume Christos im nachbarschaftlichen Obstgarten, die Skulpturen von Giacometti und die Hauptwerke van Goghs gehörten.



Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2010


Beyeler gehörte 1970 zu den Mitgründern der inzwischen Weltgeltung geniessenden Kunstmesse ART Basel und setzte mit der Beauftragung von Renzo Piano als Architekt für das Gebäude der «Fondation Beyeler» auch einen Meilenstein in der zeitgenössischen Architektur.

Der Ruf des Kunsthändlers mehrte sich auch durch die Persönlichekeit Ernst Beyelers, der stets nobel aber bescheiden auftrat und aus seiner Herkunft als Basler nie einen Hehl machte: im Gegenteil, sich als «Lokalpatriot» und gleichzeitig als «Weltbürger» verstand, wie der alt Direktor des Museums Tinguely, Guido Managuagno, ihn charakterisierte. So hat er nicht nur seine eigene Sammlung aufgebaut, sondern in der ganzen Welt zum Aufbau weiterer Museen und Sammlungen beigetragen.

Die Stadtgemeinde Riehen, die Stadt Basel und der Kanton Basel-Stadt sowie die internationale Kunstwelt trauern um den Mäzen und Kunstförderer, der sein Geld in dieses öffentliche Werk steckte und sich damit nicht nur ein in die Welt hinaus strahlendes Denkmal setzte, sondern seiner Heimat, der Gemeinde Riehen und der Stadt Basel ein Geschenk machte, das den Ruf Basels als Zentrum der Kultur folgeträchtig mehrt.




Beyeler ermöglichte die Restauration dieses im Besitze der «Fondation Beyeler» befindlichen Schlüsselwerkes Vincent van Goghs von 1890: «Champs aux meules de blé». Unten links mit Glatze: Sämi Keller, gegenwärtiger Direktor der «Fondation Beyeler», und früherer Direktor der ART Basel. Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2010




Das Piano-Gebäude by Night. Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2010


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Von Jürg-Peter Lienhard

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