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Artikel vom 30.11.2006

Nebenbei bemerkt

Glashaus

baz-Spott gegen BZ: Eigentor…

Von Reinhardt Stumm



baz contra BZ et vice versa…


«Ein Schuss Originalität verhilft unserer deutschen Schriftsprache manchmal zu wohltuender Spontaneität», vermerkte die Basler Zeitung vor einigen Tagen spöttisch in jener Ecke, die (gewissermassen als Bestätigung der obenstehenden Behauptung) «sushi-bar» heisst.

Es ging dem schreibenden Barkeeper freilich nicht darum, die Kapriolen der baz-Titelei aufs Korn zu nehmen, er hatte vielmehr die willkommene Gelegenheit entdeckt, der «Basellandschaftlichen Zeitung» (BZ) eins auszuwischen. In der BZ stand nämlich eine Konzertkritik, die – sagen wir mal – vollmundig und bilderreich von strahlendem, freien Klang und musikalischen Bögen fabuliert hatte und dabei an ein oder zwei Textwindungen über Stilstufen gestolpert war.

Es ist eine nicht ganz neue Weisheit, dass nicht mit Steinen werfen soll, wer im Glashaus sitzt. Der Barkeeper der «sushi-bar» sitzt mittendrin. Und spätestens bei seiner Formulierung «laut dem Kritikus...» schepperte es hörbar. Da hatte er sich genau den Tritt verdient, den er austeilte. Muss ich «laut dem Kritikus» erklären*) ? Hoffentlich nicht!

In Berlin sagt man in so gearteten Fällen gern und treffend «Grosse Schnauze und nicht viel dahinter!» Aber wo ist schon Berlin?

*)Für Möchtegern-Besserwisser:

Wahrig – Fehlerfreies und gutes Deutsch.
Bertelsmann Lexikon Institut, Gütersloh/München, 2003.
Nummer 472.3 (also Seite 472).


Von Reinhardt Stumm



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