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Artikel vom 04.01.2005

Flutkatastrophe

Traurige Bestätigung!

Am Mittwoch, 5. Januar 2004, um 12 Uhr läuten in der ganzen Schweiz im Gedenken an alle Opfer der Riesen-Naturkatastrophe im indischen Ozean - darunter mehrere hundert Schweizer Opfer!

Von Redaktion



Hat allen Betroffenen im Namen des Schweizervokes das Beileid der Regierung ausgesprochen: Bundespräsident Samuel Schmid.



BERN. bol/sda.- Die Befürchtungen der letzten Tage werden zur traurigen Gewissheit: Bei der Flutkatastrophe in Südasien haben einige hundert Schweizerinnen und Schweizer ihr Leben verloren.

Solch traurige Worte hat wohl noch kein Bundespräsident verkünden müssen. Samuel Schmid sagte: «Am 26. Dezember 2004 haben einige hundert Schweizerinnen und Schweizer ihr Leben verloren.»

Mindestens noch 500 Schweizer Vermisste

Die Schweiz vermisst im Katastrophengebiet zwar noch 500 Personen. Bundespräsident Samuel Schmid macht aber klar: «Zu viele der noch Vermissten werden mit grosser Sicherheit nicht mehr nach Hause zurückkommen».

Im Namen des Bundesrats und des Schweizer Volkes sprach Schmid allen Betroffenen das tief empfundene Beileid aus. «Wir wollen im Einzelfall die Hoffnung nicht aufgeben», sagte der Bundespräsident. «Wunder sind immer wieder möglich.»

Nur wenige Opfer werden identifizert werden

Nur wenige würden in der Schweiz bestattet werden können. «Dies macht den Abschied von den Verstorbenen noch viel, viel schwerer», sagte ein sichtlich bedrückter Bundespräsident, und weiter: «Wir verneigen uns vor den Toten, wir verneigen uns vor den trauernden Familien».

Peter Sutter, Leiter des Krisenstabs, führte aus: Von den 500 Vermissten müsse man in 100 Fällen davon ausgehen, dass sie tot sind. Von 400 weiteren Menschen fehle jede Nachricht. Im schlechtesten Fall, und damit müsse in vielen Fällen gerechnet werden, seien sie bei der Katastrophe umgekommen.

Hoffnung bleibt, aber sie schwindet

Etwas Hoffnung bleibt: Es sei auch möglich, so Sutter, dass Leute an einem unbekannten Ort gepflegt würden oder wohlauf seien und sich einfach nicht gemeldet hätten.

Die lokalen Behörden hätten die Suche nach Überlebenden inzwischen eingestellt, sagte Sutter. Die schweizerischen Vertretungen setzten ihre Bemühungen aber fort, wo immer es Hinweise auf Vermisste gebe.

Die Zahl der bestätigten Todesopfer aus der Schweiz liegt unverändert bei 23.

5. Januar 2005: Nationaler Trauertag

• Am Mittwoch, 5. Januar 2005 ist in der Schweiz nationaler Trauertag und nationaler Sammeltag für die Flutopfer in Südostasien.

• Um 12 Uhr Mittags läuten alles Glocken der Schweizer Landeskrichen zum Gedenken an die Opfer.

• Bei der Glückskette werden 600 Helferinnen und Helfer auf 120 bis 150 Telefonlinien Spendenzusagen entgegennehmen. Frühere Erfahrungen zeigten, dass an einem Sammeltag um die 16 Millionen Franken zusammenkommen.

• Um 16.30 Uhr findet im Berner Münster ein Trauergottesdienst der drei Landeskirchen statt. Teilnehmen werden auch Bundespräsident Samuel Schmid, Aussenministerin Micheline Calmy-Rey und Bundesrat Joseph Deiss.

• Um 20 Uhr wird auf SF1 die grosse Spendengala von SF DRS ausgestrahlt.



(Quelle: sda, keystone, Blick-online - aufgrund der tragischen Aktualität mit freundlichem Dank entnommen.)

Von Redaktion



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