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Artikel vom 26.03.2009

Basel - Allgemeines

Geparden-Fünflinge sind flügge

Österreich und Italien bekommen aus dem Basler Wurf vier Kater; das weibliche Jungtier bleibt aber vorläufig im Zolli

Von Redaktion



Eine der ersten Kompositionen, die das Kleinkind Mozart verfasste, hat diesen Text: «Unsre Katz' hat Junge g'het - eins, zwei, drei, vier, fünfe…» und geht entsprechend die Tonleiter rauf und runter… Sind sie nicht süss, diese Geparden-Katzen (mit Mutter Msichana) im Basler Zolli und einen Besuch wert? Foto: Zoo Basel © 2009


Die fünf jungen Geparde, die während rund eineinhalb Jahren die Etoscha-Anlage im Zoo Basel unsicher gemacht haben, kommen ins Erwachsenenalter. Für die vier jungen Kater wurden Plätze in Zoos in Österreich und in Italien gefunden. Das junge Weibchen bleibt vorläufig in Basel. Mutter Msichana (10) und Vater Survivor (8) blicken vielleicht noch einem weiteren Frühling entgegen.

Auf der Geparden-Anlage im Zoo Basel ist Ruhe eingekehrt. Vergleichbar mit den Verhältnissen im Freileben hat sich in den letzten Monaten die Bindung von Mutter Msichana (10) zu den Jungtieren mehr und mehr gelockert. In der eineinhalbjährigen Kinderstube hatten sich die vier männlichen und das eine weibliche Junge vom September 2007 in unermüdlichem Spiel viele für ein mehrheitlich einzelgängerisches Erwachsenenleben unentbehrliche Fähigkeiten angeeignet. In Menschenobhut wohlbehütet haben alle überlebt.

Demgegenüber wären in der Savanne statistisch gesehen vier der Welpen Hyänen und Löwen zum Opfer gefallen. Junge Kater müssen mehrere hundert Kilometer wandern, bis sie ein neues Territorium finden. Oft nur zu zweit gelingt es ihnen, ein solches zu besetzen. Auch da gibt es zahlreiche Verluste.

Die prächtigen Zolli-Gepardenkater haben Plätze in Zoos in Österreich und Italien gefunden. Zwei Jungtiere gingen am 23. Februar an den «Parco Natura Viva» in Bussolengo und die anderen zwei am 2. März an den Zoo «Schmiding».

Das junge Weibchen bleibt vorläufig in Basel und ist zurzeit mit der zehnjährigen Malaika auf der grosszügigen Aussenanlage beim Etoschahaus zu sehen. Aufmerksamen Besuchern gelingt es an den letzten Resten bauschigen Jugendflaums im Schulterbereich der jungerwachsenen Gepardin, die zwei zu unterscheiden.

Die gelungene Gepardenaufzucht im Zoo Basel darf auch aus anderer Sicht als Erfolgsgeschichte gelesen werden. Die fünf Jungen waren Msichanas dritter Wurf. Die ersten beiden Würfe, bestehend aus drei und zwei schwächlichen Jungtieren, kamen nicht auf. Die Zooverantwortlichen sahen damals von einer Handaufzucht mit unsicherem Ausgang ab. Dafür wurden verschiedene zusätzliche Massnahmen getroffen, die es Mutter Msichana ermöglichen sollten, selbständig ihre Jungen aufzuziehen. Diese Anstrengungen wurden klar belohnt.

Wie geht es weiter? Wird Msichana noch einem weiteren Wurf silberfarbener Wollflitzer das Leben schenken? Die Dame mit dem sanften Temperament ist jetzt zehn Jahre alt, und es ist bekannt, dass der Fortpflanzungserfolg bei Gepardinnen vom achten Lebensjahr an abnimmt.

Seit zwei Wochen sind Msichana und der bewährte Survivor (8) wieder in den speziellen Zuchtgehegen des Zoo Basel zusammen. Erste zaghafte Flirts geben zur Hoffnung Anlass, dass auch bei den Geparden der Frühling bald einziehen wird.




Bei diesem Bild stellt sich die Frage: Hat der Zolli-Fotograf Thomas Jermann mehr Glück oder mehr Geduld? Versuchen Sie es selber und erfahren Sie, was es für gute Tierbilder braucht. Glück ist auch dabei, aber Geduld, das ist die Bedingung… Foto: Zoo Basel © 2009


Von Redaktion



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