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Artikel vom 09.03.2009

Basel - Kultur

Basler Newcomer dirigiert Weltstar

Barbara Bonney singt, Simon Gaudenz dirigiert, und Patrick Tschan führte ein Gespräch mit der Sängerin

Von Gast



Barbara Bonney, Mozart-Sopranistin, und der Linkshänder Simon Gaudenz.


Welche Chance für den jungen Basler Dirigenten Simon Gaudenz: Am Samstag, 14. März 2009, wird er im Basler Stadtcasino das Extra-Mozartkonzert des Collegium Musicum Basel (CMB) mit der Star-Solistin Barbara Bonney dirigieren

Barbara Bonney gilt weltweit als eine der besten Mozartinterpretinnen. Simon Gaudenz, der bereits 2006 in die Liste der «Maestros von morgen» aufgenommen wurde, hat beim Finale des Deutschen Dirigentenpreises 2009 am 7. Februar im Konzerthaus Berlin mit Strawinskys «Feuervogel» den mit 15.000 Euro dotierten 1. Preis erhalten. Der 1974 geborene Dirigent Simon Gaudenz ist Chef des Orchesters des Collegium Musicum Basel.

Unter der Baguette des Linkshänders singt Barbara Bonney selbstverständlich Mozart-Arien. Die weltberühmte Sopranistin, die mit allen grossen Orchestern und wichtigen Dirigenten unserer Zeit zusammengearbeitet hat (z.B. Sir Simon Rattle, Ricardo Muti, Claudio Abbado, Seiji Ozawa usw.), gab über ein Jahr lang keine Konzerte mehr «wegen einer sehr schwierigen und schmerzvollen Scheidung».

Davor veröffentlichte die Sopranistin mit Popstars wie Sting und Elvis Costello die zeitgenössische Oper «Welcome to the Voice» von Steve Nieve und der Librettistin Muriel Teodori. Über Mozart und ihre Karriere äusserte sie sich in einem kürzlich geführten Interview mit Patrick Tschan:

Patrick Tschan: Sie sind Professorin in Salzburg: Mozarteum, Pamina, Susanna, Mozart-Doku der BBC, auch in Basel Mozart - immer wieder Mozart. Was entdecken Sie an einem so langjährigen Begleiter stets neu?

Barbara Bonney: Mozart zu singen ist kein leichtes Unternehmen. Seine Musik ist so klar, so selbstverständlich, es ist nicht leicht, stets drüberzustehen. Das macht es immer wieder faszinierend, Mozart zu begegnen, zu singen, zu unterrichten.

P.T.: Vor Ihrer Auszeit sangen sie zusammen mit dem Sänger, Bassisten und Frontmann von «Police», Sting, in «Welcome to the Voice». Zurück kamen Sie mit «The Dowland-Collection», bestehend aus einer Auswahl an Liedern des englischen Renaissance-Komponisten John Dowland (1563-1626). Sting nahm mit dem Lautisten Edin Karamazov Lieder von Dowland unter dem Titel «Songs from the Labyrinth» auf. War das Zufall?

BB: Ich habe mich während meiner Karriere nie durch bestimmte Genres einengen lassen. So habe ich mich sehr gefreut «Welcome to the Voice» mit verschiedenen Künstlern aus der Popszene machen zu können. Allen voran natürlich mit Sting, der mich dann indirekt für «The Dowland-Collection» inspirierte.

P.T. Mit solchen Arbeiten gehen Sie bewusst über die Grenzen der Klassik hinaus. Was gewinnen Sie da für Ihre tägliche Arbeit als Sängerin und auch als Professorin?

BB: «Ich entdecke, dass wir Opernsänger vieles von den sogenannten Pop-Sängern lernen können. Sie singen viel natürlicher als wir, und ich bemühe mich, meinen eigenen Gesang, und den meiner Studenten, davon beeinflussen zu lassen.

P.T. Können Sie diese Erfahrungen, die «Geheimnisse des Singens und Musik-Machens», wirklich mit Ihren Schülern teilen, wie Sie dies in Ihrer Founder-Note auf Ihrer Website ankündigen?

BB: Selbstverständlich, ohne Zweifel. Ich habe so viel von meinen Kollegen, von allen Dirigenten, von Orchestermusikern gelernt, und ich sehe es als Pflicht und Freude an, all dies weiterzugeben.


Infos

Karten für das Konzert vom 14. März 2009 können bei Musik Wyler Basel, Tel. 061 261 90 25, Mail: info@musikwyler.ch, reserviert oder gekauft werden, sowie an fast allen Basler Vorverkaufsstellen wie Casino, BaZ am Aeschenplatz, SBB
oder an der Abendkasse.

Preise: 90.--, 78.--, 60.-- CHF

Von Gast



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