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Artikel vom 24.04.2019

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Nekrolog

Schriftsteller Dieter Forte in Basel 83-jährig gestorben

Sein Theater-Drama «Martin Luther & Thomas Münzer oder Die Einführung der Buchhaltung» in der «Düggelin-Aera» machte ihn weltberühmt

Von Jürg-Peter Lienhard



Dieter Forte 1935–2019 in Basel in der Schmieden-Zunft am 14. Juni 2005. © foto@jplienhard.ch 2019


Wie der Verlag S. Fischer am Dienstag in Frankfurt mitteilte, starb der Schriftsteller Dieter Forte am Ostermontag im Alter von 83 Jahren in einem Spital in Basel. Fortes vielfach mit Preisen ausgezeichnetes Werk umfasst Theaterstücke, Romane, Hör- und Fernsehspiele. Für mehr hier klicken:

Forte ist am 14. Juni 1935 in Düsseldorf geboren und war seit 1962 als freier Autor tätig. Er lebte seit den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts bescheiden im St.-Johann-Quartier in Basel, unweit seines mit ihm herzlich verbundenen Kollegen Hansjörg Schneider (Schriftsteller und Autor der «Kommissar-Hunkeler-Krimis).



Dieter Forte ✝, zusammen mit Swetlana Geier ✝, der Übersetzerin der «Fünf Elefanten» - Dostojewskis Monumentalwerk - in der Schmieden-Zunft Basel. © foto@jplienhard.ch 2019


Sein in Basel 1970 in der sprichwörtlich gewordenen «Aera Düggelin» uraufgeführtes Drama «Martin Luther & Thomas Münzer oder Die Einführung der Buchhaltung» machte ihn in der Literaturwelt schlagartig weltberühmt. Zumal er in kirchlichen Kreisen heftige Gegenreaktionen auslöste. In jener Zeit, als die Kapitalismuskritik mit den Studentenunruhen ins Gespräch kam, war das ursprünglich als Buch verfasste Drama eine der ersten fundiert belegten Kritiken am Kapitalismus: Es ging dessen Wurzeln in der Geschichte bis zur Renaissance nach. Kapital und Technik waren Fortes Thema, und infolgedessen standen die Lebensverhältnisse des modernen Menschen im Fokus seiner Arbeit.



Die beiden «Grossen» im Basler Literatur- und Theater-Betrieb: Dieter Forte ✝, zusammen mit dem Theater-Kritiker Reinhardt Stumm ✝. © foto@jplienhard.ch 2019


In den achtziger Jahren begann er ein mehrteiliges grosses Romanprojekt zu verfassen. So erschienen zwischen 1992 und 2004 «Tagundnachtgleiche», «Das Muster», «In der Erinnerung» und «Auf der anderen Seite der Welt», die alle zusammen die «Tetralogie der Erinnerung» bilden. 2013 erschien das Buch «Labyrinth der Welt» und kurz vor seinem Tod kam im Februar 2019 «Als der Himmel noch nicht benannt war» heraus.



Was der Anlass dieses fröhlichen Händedrückens war, vermag ich mich leider nicht mehr entsinnen - aber beiden, Dieter Forte ✝ und Reinhardt Stumm ✝, schien es Spass gemacht zu haben… © foto@jplienhard.ch 2019

Von Jürg-Peter Lienhard

Für weitere Informationen klicken Sie hier:

• Mehr zu Dieter Forte auf Wikipedia

• Mehr zu Swetlana Geier

• Mehr zu Reinhardt Stumm

• Stumm zu Fortes 70. Geburtstag


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