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Artikel vom 02.09.2009

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English to go

Let’s talk teutsch!

Von Redaktion



Buchumschlag und Buchtitel «Deutsche Sprache - schwere Sprache» von Mascha Fisch: Wenn die Werber schon nicht Deutsch können, greifen sie mit Anglizismen glücklicherweise oft zu kurz…


ITTIGEN (BE)/SINDELFINGEN (DE).- So aufschlussreich, so «lustig», obwohl zum Heulen: Von der USG Übersetzungs-Service AG in Ittigen (Kanton Bern) und Sindelfingen (Deutschland) haben wir folgenden Text bekommen, der Wasser auf unsere Mühle ist und den wir daher unseren Abonnenten mit grösster Freude ebenfalls zukommen lassen. Es handelt sich um eine Sammlung «Anglizismen», so wie sie eben gerne von Marketing-Papageien und aufschneiderischen Managern, die jeden Bezug zur sprachlichen Kultur verloren haben, an unsere Ohren geklatscht werden.

Leider nimmt die grosse Masse der Papageien diese Sprach-Kontaminationen bedenkenlos auf. Wie beispielsweise das Schweizer Radio, das den aus dem Englischen nachgeplapperten Ausdruck «make sense» bösartigerweise gebetsmühlenartig so auf Deutsch übersetzt, dass jeder vertrottelte Papagei heute seine Rede ohne Sinn mit «Sinn machen» schmückt, eben weil sie keinen Sinn hat… Und apropos Radio: Dort wird mit steter Sturheit von «Amts-Kollegen» gesprochen, obwohl ja Kollege «Amtsbruder» heisst - auf Lateinisch, das die Studierten am Radio ganz offensichtlich nicht mehr gelernt haben…

So ist es uns eine grosse Schadenfreude, dass anglizistischer Bluff in der Werbung stets ein Rohrkrepierer ist, dessen Schuss nur zu oft hinten hinaus, statt aufs Konto der Kontaminierer geht. Hier die schönsten Beispiele, gesammelt vom USG-Überserzungsbüro - viel Vergnügen:

«Den Slogan "Come in and find out" des Parfümkonzerns Douglas verstanden die meisten deutschen Kunden so: "Komm rein und finde wieder heraus". Nicht ganz im Sinne des Unternehmens…

Kaum besser schnitt "Drive alive" von Mitsubishi ab, das wurde mit "Fahre lebend" übersetzt. Bedenklich auch der Slogan von SAT.1: Viele Zuschauer übersetzten das SAT.1-Motto "Powered by emotion" mit "Kraft durch Freude", einem übelriechenden Slogan aus dem Nazi-Vokabular. Aus diesem Grund lautet der Slogan heute "SAT.1 zeigt's allen".

Man muss sich daher fragen: Werden die englischen Claims überhaupt verstanden?

Das Ergebnis einer Umfrage überraschte selbst eingefleischte Sprachpuristen: 85 Prozent der Befragten scheiterten am kurzen Slogan "Be inspired" von Siemens mobile. Aber es kommt noch dicker: 92 Prozent scheiterten an "One Group. Multi Utilities." von RWE. Kleine Steigerung gefällig? Die Telekom bot "city und german calls" an. Die Neuerung wurde später wieder rückgängig gemacht, denn Kunden hatten sich beschwert, dass sie mit einem Herrn German Call nicht telefoniert hätten. Da schlagen wir doch vor: „Let’s talk teutsch!“ Sonst landen wir beim Blödel-Otto, der „give me a lighter“ mit „gib mir eine Leiter“ übersetzte.»

Von Redaktion


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