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Artikel vom 16.05.2007

Basel - Kultur

Mit Kind und Kegel ins Museum

Sechs Basler Museen laden am Sonntag, 20. Mai 2007, dem Internationaler Museumstag, die ganze Familie zu Spiel, Spass und Nachdenken ein

Von Redaktion



In der mehrheitlich asphaltierten mitteleuropäischen Welt gluggert kaum noch ein Kind. Dafür tun es die Erwachsenen wieder vermehrt, denn was anderes ist das Boulespiel am Rhein oder auf dem Münsterplatz? Die Ausstellung mit Gluggern und Gluggerbahnen im Riehener Spielzeugmuseum ruft ein altes Spiel in Erinnerung und verhilft ihm zu neuer Beliebtheit!


Das Thema des Basler Internationalen Museumstags am Sonntag, 20. Mai 2007, tönt zwar ziemlich technokratisch: «Das Museumsobjekt - einzigartig und universell», doch die Veranstaltungen lassen Erlebnisse erwarten, die spielerisch und lehrreich zugleich sind. Und das Beste daran ist, dass man selber Hand anlegen kann an den vielen Schätzen dieser Museen.

Es hat für jeden und jede etwas - und vor allem kommen die Kinder nicht zu kurz: In Augusta Raurica schlüpft, wer will, in die Haut eines Römers oder einer Römerin, im Museum Tinguely spielt der Spielentwickler und Fährimaa Arun Signer alte neue Spiele mit Kindern, dazwischen wird in Führungen für Kinder die Kunst von Jean Tinguely erkundet.

Das Karikatur & Cartoon Museum stellt Erwachsenen und Kindern die berühmtesten, lustigsten und frechsten Karikaturen aus der Sammlung vor, im Naturhistorischen Museum Basel werden einzigartige Museumsobjekte kopiert und bemalt, und im Spielzeugmuseum Riehen dreht sich alles um kleine Glaskugeln: den «Gluggern». Da baut man an einer monumentalen Gluggerbahn, oder man nimmt teil an den Führungen in der Ausstellung «Glugger, Murmeln, Klicker» und darf grad selbst mal wieder gluggern im Museumshof.

Wer die lieben Kleinen gerne in Obhut gibt und sich selbst auf Kunstpirsch begibt, hat's im Schaulager gut. Dort sind unter anderem Werke von Robert Gober zu entdecken, während Sechs- bis Zehnjährige das Schaulager unter kundiger Begleitung erforschen.

Mehr Details erfahren Sie via den Direktlinkt zu den Museen Basel unter Internationaler Museumstag 2007 am Schluss dieses Artikels sowie via den nachfolgend wiedergegebenen Auszug aus dem Programm.

Herausgepickt: Thema «Gluggern»

Thematische Ausstellungen in Museen können einen ganz erheblich herausfordern - zum Beispiel, wenn sie unvermittelt Erinnerungen wachkitzeln… Erinnern Sie sich noch ans Gluggern, an das - ungeschriebene - Regelwerk, das Gluggern zu einer ernsthaften Sache werden lässt, weil es von Kindern gespielt wird? Hier zwei eindrückliche Notizen zum Gluggern, die aus dem Internet stammen und etwas von der Komplexität rund ums Gluggern wiedergeben:

Wenn man gluggert, redet man nicht

«Unter dem Titel „Massnahmen gegen die Mundartwelle“ hat das „Echo der Zeit“ am 18. Mai 2006 einen Beitrag ausgestrahlt: Dieter Kohler besuchte Basler Primarschüler, deren Unterricht konsequent auf Standarddeutsch gehalten ist. Auch beim Werken und Turnen bleibt die alemannische Sprache und ihr Basler Dialekt draussen.

Der Höhepunkt war die ausweichende Antwort eines Schülers auf die Frage, ob sie denn auch in den Pausen Standarddeutsch reden würden: "Zum Teil gluggern wir in der Pause! (...) Und dann muss man gar nicht reden!"»


Eine baseldeutsche gegen 196 deutsche Bezeichnungen

«196 Bezeichnungen sind im deutschen Sprachraum bekannt für das, was das Baseldeutsch-Wörterbuch einzig und allein als „Glugger“ allgemein und „Leemi“, „Glaasi“, „Stahli“, „Borbele“ oder „Zwaier“ im Speziellen aufführt.

Im Hosensack oder in einem kleinen Stoffbeutel werden die kleinen Kugeln mitgetragen, damit sie immer zur Hand sind, wenn Gelegenheit besteht, schnell einen kleinen Wettkampf zu machen. Ob die gläserne, tönerne oder stählerne Marmel in die Grube gespielt, gegen die Wand geworfen oder unter der Brücke durch gespickt wird: Immer ist Geschicklichkeit gefragt und etwas Glück!»



Programmm Internationaler Museumstag am Sonntag, 20. Mai 2007


Augusta Raurica, Augst
Giebenacherstrasse 17, 4302 Augst


11 bis17 Uhr:
Bei den Römern zu Hause: Einen Tag lang selber Römerin oder Römer sein. Treffpunkt Römermuseum

15 Uhr:
Kinderführung durchs Römermuseum zum Thema «Geschenk»

Eintritt frei



Karikatur & Cartoon Museum Basel
St. Alban-Vorstadt 28


10 bis 17 Uhr:
Das Museumsobjekt - einzigartig und universell.
Mit Simone Thalmann, Esther Schönmann und Michael Mauch

Eintritt frei



Museum Tinguely
Paul Sacher-Anlage 1


11 bis 19 Uhr:
Motto: Ein Erbe bewegt.

12 Uhr:
Das Spiel SYM. Ein altes Spiel neu erlebt! Spiele mit dem Spielentwickler und Fährimaa Arun Signer

13 bis 13.45 Uhr:
Kinderführung «Es bewegt sich alles - Stillstand gibt es nicht»

14 Uhr:
SYM: Spielanleitung und Spielpartien mit Arun Signer

15 bis 15.45 Uhr:
Kinderführung «Es bewegt sich alles - Stillstand gibt es nicht.»

16 Uhr:
SYM: Letzte Spielpartie mit Arun Signer

Kosten: Museumseintritt



Naturhistorisches Museum Basel
Augustinergasse 2


13 bis 17 Uhr:
Bemalen von Kopien von Museumsobjekten, Würfelspiel, Führungen.
Für Familien und Kinder ab 7 Jahren

Kosten: Museumseintritt



Schaulager
Ruchfeldstrasse 19, 4142 Münchenstein


Motto: Museen und universelles Erbe

12 bis 13 Uhr:
Ein Museumsraum von Robert Gober

14 bis 15 Uhr:
Ein Zuhause für zeitgenössische Kunst. Wozu Schaulager?

Kinder zwischen 6 und 10 Jahren können in dieser Zeit das Haus und die Ausstellung unter kundiger Begleitung erforschen.

Voranmeldung erforderlich: Tel. 0041 (0)61 335 32 32

Kosten: Museumseintritt



Spielzeugmuseum, Dorf- und Rebbaumuseum Riehen
Baselstrasse 34, 4125 Riehen


11 bis 17 Uhr:
Motto: «Glugger, Murmeln, Klicker - Gluggere mit Staali, Leemi, Katzenauge»

Spielen und Basteln rund ums Thema Murmeln mit stündlich wechselndem Programm. Dazu mitbauen an der grossen Gluggerbahn, die am Ende des Tages quer über den Museumshof führen wird. Oder die Geschicklichkeit am Riesenkugellabyrinth erproben. Oder einfach wieder mal gluggern.

Verpflegung vom Grill und Kuchenstand

Kosten: Tagespass Kinder 5 Franken, Erwachsene 10 Franken



Von Redaktion

Für weitere Informationen klicken Sie hier:

http://www.museenbasel.ch



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