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Artikel vom 15.08.2005

Zolli

Traurige Eil-Nachricht vom 15.8.2005, 17.11h

Löwenbuschi tot!

Der erste Welpe der neuen Löwengruppe im Basler Zolli musste am Montag, 15. Juli 2005, eingeschläfert werden

Von Jürg-Peter Lienhard



Die Wildfang-Mutter «Okoa» war nicht zu jung zum…, sondern zu jung, um gute Mutter zu sein. Auf dem ganzen Löwengehege lastet ein ungeheurer Erwartungsdruck, den zum Glück nur die Menschen aushalten müssen. Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2005.



BASEL. zoo/jpl.- Die Mutter «Okoa» ist eben ein grüner Teenager und weiss noch nicht, dass man sein erstes Buschi besonders gut pflegen muss: In einer dürren Pressemitteilung vom Montag, 15. August 2005, 17.11 Uhr, hat der Basler Zolli bekanntgegeben, dass der Ende Juli 2005 geborene, noch «ungetaufte» Löwenwelpe, eingeschläfert werden musste.

Die Meldung der Geburt sickerte am 3. August 2005 ungewollt durch und fand sich als Notiz in der Basler Ausgabe der Gratis-Zeitung «20 Minuten» wieder. Sehr zum Ärger der Zolli-Verantwortlichen, die Geburten jeweils erst dann bekanntgeben wollen, wenn der «Säugling» überlebensfähig und aufs Publikum losgelassen werden kann. Vielleicht hätten daher weder Medien noch Publikum von der abverheiten Löwenaufzucht etwas mitbekommen, wenn die unzensierte Geburts-Meldung nicht erschienen wäre.

Doch nun musste die Zolli-Direktion die Tierfreunde und alle, die den ersten Ausflug des Löwenbuschis aus der Wurfbox kaum erwarten konnten, mit einer Todesnachricht enttäuschen - Tierfreunde enttäuschen ist eine sehr heikle Angelegenheit: Die noch junge und unerfahrene Löwenmutter «Okoa» - ein Wildfang, wie die ganze dreiköpfige neue Löwengruppe - hatte das Junge in den letzten Tagen nur ungenügend betreut. Das Buschi hatte keine Überlebens-Chancen.

Besonders traurig auch: Es war seit der Eröffnung des neuen Themenhauses «Gamgoas» die erste Löwengeburt im Zoo Basel, und alle wollten deren Ergebnis baldmöglichst sehen!

Immerhin, und webjournal.ch berichtete darüber aus dem August-Zolli-Apero, ist bereits ein anderes der beiden Weibchen vom Harems-Chef geschwängert, nächstens gebärbereit. Die Zolli-Direktion tröstet sich und das Publikum damit und auch, dass bei den beiden Löwenweibchen, die erst seit kurzem die Geschlechtsreife erlangt haben, in den nächsten Jahren gleichwohl mit weiteren Geburten zu rechnen ist. Honny soit qui mal y pense!

Von Jürg-Peter Lienhard

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