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Artikel vom 26.05.2009

Rubrikübergreifendes

Medien lieben Tiere…

Zeitungen, Radio und Fernsehen berichten immer häufiger über Tiere, hat eine Studie der Universität Genf ergeben

Von Redaktion



Schreckliches, fürchterliches Tier? Dabei ist es nur ein Katzenbusi, das faul gähnt! Titelseites des Flyers, womit das Bundesamt für Veterinärwesen zu den Diskussionsrunden über die Genfer Studie «Tiere in den Medien» einlädt.


Tiere machen heute deutlich häufiger Schlagzeilen als noch vor dreissig Jahren. Dabei dominieren völlig gegensätzliche Darstellungen: Einerseits das «bedrohliche Tier», wie die Vogelgrippe oder Kampfhunde, und andererseits der idealisierte Star, wie beispielsweise Eisbärenbaby Knut oder der Nilpferdboy Farasi. Dies geht aus einer am Dienstag, 26. Mai 2009, vom Bundesamt für Veterinärwesen in Bern veröffentlichten Studie hervor, die vom Departement für Soziologie an der Universität Genf erarbeitet wurde.

Unter der Leitung der Professorinnen Claudine Burton-Jeangros und Annik Dubied sind seit 1978 Berichterstattungen über Tiere in Zeitungen und Fernsehen untersucht worden. In dieser Zeitspanne nahm nicht nur die Zahl der Beiträge mit Tierthemen zu, auch über Krisen, bei denen Tiere als Bedrohung wahrgenommen werden, sind immer häufiger berichtet worden: Rinderwahnsinn, Vogelgrippe, gefährliche Hunde - unerwünschte Tiere füllen die Spalten sowohl von Qualitäts- wie auch von Boulevardzeitungen.

Ebenfalls immer häufiger tritt eine weitere Darstellung von Tieren auf: das Tier als Star. Diese Themenwahl wird vor allem von Boulevardmedien ergriffen, zumal, wenn sie aus der Kategorie «Jöö, wie härzig» entstammen. Die Medienanalyse ergab ein vielfältiges Bild der Beziehung zum Tier: Sie ist stets sehr gefühlvoll und schwankt zwischen grosser Angst und inniger Liebe und ist gleichzeitig voller Widersprüche.

Die Forschenden haben zudem Gespräche mit verschiedenen Bevölkerungsgruppen in der ganzen Schweiz geführt. Im Gegensatz zu den Medien beschäftigt die Bevölkerung nicht in erster Linie die «bedrohlichen Tiere». Vielmehr interessieren sich die Menschen für die Beziehung von Mensch, Tier und Umwelt und, an zweiter Stelle, für den Schutz der Tiere. Dies war in allen drei Sprachregionen der Fall und bestätigt den hohen Stellenwert des Themas in der Schweiz. Auch die Nutzung des Tieres in der Landwirtschaft, aber auch als Heimtier wurde häufig kritisch hinterfragt.

• Die Studie ist hier in Kurzfassung im Format PDF via untenstehendem Link zum Herunterladen aufgeschaltet.

• Die ganze Studie im vollen Wortlaut (nur französisch) finden Sie ebenfalls hier als PDF zum Herunterlanden via untenstehenden Link.

• Die Studie dient als Basis für eine Veranstaltungsserie im Juni 2009 im Politforum Käfigturm Bern mit den Themen «Von Hengsten und Hechten in der Politik - weshalb sich Politiker für Tiere stark machen», «Hot dogs - weshalb Hunde die Gesellschaft entzweien» und «In Tiere vernarrt - weshalb wir die einen kraulen und die andern essen». Programm siehe Link hier unten


Von Redaktion

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