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Artikel vom 15.02.2006

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Elsass - Wirtschaft

Mit Foto-Romanza am Schluss

Märt-Exotik vor Basels Toren

Der Samstag-Markt von St-Louis ist einer der interessantesten in der Region des Dreiländerecks um Basel

Von Jürg-Peter Lienhard



Von der Strasse her sieht alles etwas versteckt, wenig spektakulär aus - zumal unter den Winter-Plachen der «Stände-Stadt». Aber bitte sehr: Herrreinspaziert auf den Märt von Sankt Ludwig, Sie werden es nicht bereuen, wie die folgende Foto-Romanza zeigt. Im Hintergrund die Steuerverwaltung und links hinter dem kahlen Baum ist nicht etwa ein Minarett, sondern der Sendeturm von France Télécom, die dort ihre Filiale hat. Foto-Reportage von J.-P. Lienhard, Basel © 2005



ST-LOUIS (ELSASS).- Früh aufstehen heisst es, wer von den frischesten Produkten, von der grössten Auswahl und von wenig Gedränge auf dem farbigsten Markt der Dreiländerregion bei Basel profitieren will: Die appetitlichsten Auslagen auf dem samstäglichen Wochenmarkt in St-Louis sind schon ab zehn Uhr zerwühlt und teils ausverkauft. Gemach: aber auch nach zehn Uhr gibt's immer noch Interessantes und Gutes zu ergattern.

Natürlich ist der Samstagsmarkt von St-Louis ein Saison-Markt, dessen Auslagen, dessen Farbe und dessen Temperatur eben von der Saison bestimmt wird. Im Winter fehlt daher der eine oder andere Stand, aber das macht angesichts der beeindruckenden Grösse dieses exotisch wirkenden Marktes keine Lücken. Anders als auf dem Basler Markt, der im Winter fast leblos ist.

Das kommt daher, dass man auf dem «Marché de St-Louis» nicht nur wie in Basel fast ausschliesslich nur Gemüse erstehen kann. Nein, auf dem elsässisch immer noch «Määrt» geheissenen Platz neben der Steuerverwaltung, gibt's neben Neudörfler und nordafrikanischem Gemüse und Früchte auch Fleisch, Fleischwaren, Haushaltgegenstände und Plunder.

Unter Plunder verstehen die elsässischen Nachbarn von Basel schlicht Kleider, während die Deutschen und Basler darunter so was wie «Mist» meinen. Nicht so die Elsässer, bei denen es «scheene» oder «alte» oder «draggige» Plunder gibt. Solche sprachlich entscheidende Differenzen gibt es in diesem engen alemannischen Raum…

Und weil ich grad bei den Dialekten im Dreiländereck bin: «d‘Wyywer» sind im Elsass übrigens auch «jung», «alt» oder «draggig», aber «Wyywer» wird im elsässischen Idiom auch heute nicht abwertend verwendet! Das wollen uns nur deutsche Emanzen weismachen, die meist weit davon entfernt sind, «a scheen Wyywelà», zu sein. Na, lassen wir das - aber gut zu wissen, ist es allemal!

Was auch zum Ludwiger Markt gut zu wissen ist, ist, wo er ist: Wie gesagt, hinter der Steuerverwaltung auf dem Marktplatz. Und der liegt an der Hüninger-Strasse (rue de Huningue), was von Basel aus gesehen (von der rue de Bâle vom Zoll Lysbüchel-St.-Johann) an der grossen Kreuzung im Zentrum etwa 100 Meter rechts ist. Parkieren unmöglich! Auch nicht in der näheren Umgebung. Hingegen, wenn man Glück hat, gibt es im Parkhaus auf dem Platz des Bürgermeisteramtes (Mairie, Avenue du Général de Gaulle) eine öffentliche Einstellhalle, von wo es zu Fuss zum Markt nicht weit, dafür interessant ist.

So kommt man (vielleicht) an diesem seltsamen Gebäude vorbei, an dessen Front angeschrieben steht: «Maison David» - ein früheres jüdisches Geschäft für allerlei Haus- und Haushaltskrimskrams, das der Stadt zufiel und in nächster Zeit zu einem «Café litéraire», also zu einem Literaturhaus umgebaut werden soll. Damit hat die kleine Nachbarstadt Basels schon jetzt ein eigenes Domizil für die Literatur, während in Basel um eine Bleibe für das Literaturhaus immer noch gerangelt wird…




Das ist die «Maison David» - direkt vor dem Ratshausplatz und Dank meinem früheren Zahnarzt, Bürgermeister Jean Ueberschlag, bleibt sie erhalten und wird ein Literatur-Café!


Ein ebenso interessantes Haus ist dann nur noch ein paar Schritte von der «Maison David» entfernt, ebenfalls nur einstöckig, aber die moderne Ladenverkleidung des Fotohauses von Kollege Jean-Jacques Diemer lenkt vom Betrachten der Fassade ab: Der Giebel ist reinste Empire-Architektur! Symmetrisch mit je einer Vase auf einer Auskragung des Daches und mitten im Giebel der typische Lorbeerkranz - alles im epoche-charakteristischen Weiss mit Himmelblau.

Ein Wunder, dass das Haus die Kriege und die «Modernisierungs»-Zwänge nach dem Zweiten Weltkrieg überlebt hat. Es wird wohl noch lange erhalten bleiben: Die Brüder Diemer besetzen nämlich die ganze Häuserreihe zwischen der «Maison David» und bis zur Kreuzung, wo sie gerade die ehemalige Konditorei umbauen - nicht abreissen! Eine Geschäftsnachbarin erklärte mir augenzwinkernd: «Hätte Maman Diemer noch mehr Söhne, wäre die ‚Diemer-Strasse‘ noch länger.» Immerhin sind die Diemer-Söhne nicht nur gute Geschäftsleute, sondern auch gute Handwerker und haben Sinn für so etwas wie Tradition - was sich neben der beeindruckenden neuen Mairie auch gut ausmacht.



Die Fassade des Fotogeschäftes Diemer an der Rue du Général De Gaulle ist reinstes «Empire» und stolz datiert mit 1835.


Doch nochmals zurück zum Markt, den man von Basel aus per Autobus Nummer 604 von der Schifflände, vor dem Hotel Drei Könige, direkt erreichen kann, wenngleich der Fahrtakt am Samstag etwas mühsam ist, weil mitunter nur alle Dreiviertelstunden ein Bus fährt (siehe Fahrplan Samstag-Markt St-Louis im PDF-Format zum Runterladen sowie den Link zum Fahrplan-Generator für das BVB-Netz am Schluss dieses Artikels). Ab St-Louis-Grenze (französische Seite) fährt der Bus jedoch schön im Viertelstundentakt; es ist wohl besser, man fährt mit dem Tram der BVB bis an die Grenze und geht das kurze Stück zu Fuss über die Grenze.

Die Bus-Station zum Markt heisst «St-Louis-Carrefour» und befindet sich, wie das französische Wort «carrefour» sagt, auf der grossen Kreuzung beim Warenhaus «Atac», das früher «Monoprix» hiess.

Man kann aber auch mit dem 11er Tram zur Endstation St-Lous-Lysbüchel fahren, zu Fuss kurz über die Grenze watscheln und dort erst den Bus Nummer 604 nehmen. Zu Fuss von der Grenze zum Markt ist es etwa eine Viertelstunde, sofern man nicht in der schön gestalteten rue de Bâle an den vielen interessanten Schaufenstern stehen bleibt.

Der Fahrpreis ist pro einfache Fahrt - zu entrichten in Euro (!) beim Chauffeur - 1.50 Euro ab Schifflände oder 1 Euro ab Grenze Lysbüchel, französische Seite - gleiche Preise für retour - oder in Kombination mit Tram-Bus von Basel 3.80 Fr., Tarifzone 2. Für retour kann man in St-Louis nicht auch fürs BVB-Netz lösen; es empfiehlt sich an der Grenze Lysbüchel auszusteigen, über die Grenze zu Fuss zu gehen und mit dem Elfer-Tram stadteinwärts zu fahren zum Preis des BVB-Netzes.

Wenn man auf dem Markt von St-Louis eintrifft, fallen einem zuerst die Gerüche auf: Gleich zuvorderst an der Hüningerstrasse kocht einer Paëlla zum Mitnehmen - egal welche Jahreszeit. Mit seinem mobilen Stand lässt er sich auch für Parties mieten, zumal seine riesigen Paëlla-Pfannen ganze Kompagnien füttern helfen können. Höchst verführerisch riecht es beim bretonischen Poulet-Stand, wo man auf Zeit reservieren soll, will man ein heisses Geflügel samt Beilage zum Mittagessen mitnehmen - die Schlange vor dem Stand sagt genug…




Vom Einkaufen auf dem Marktplatz von St-Louis muss man nie hungrig nach Hause gehen: Immerhin ist diese Fast-Food-Paëlla nach allen Reglen der sevillischen Kunst gemacht und hat deshalb eingefleischte Stamm-Kunden.


Im Elsass ist das Imkern ein weit verbreitetes Hobby. Anbieter von Honig hat es je nachdem auf dem Markt gleich mehrere, und man hat dadurch eine grosse Auswahl von Aromen: Blüten-, Akazien-, Tannen-, Vogesen- oder Feldblumenhonig und andere. Jetzt kommt die Zeit des Bärlauchs, weshalb man dann wieder dieses kräftige Knoblauchkraut in allen Variationen zubereitet erstehen kann. Bunt sind die jeweiligen Stände mit Oliven aus dem Süden Frankreichs, woher auch Olivenöl aus artisanalen Produktionen angeboten wird.

Überhaupt gibt es viele Stände, die eben artisanale Produkte und öfters auch «Bio» anbieten. Vor allem den artisanalen Produkten sieht man an, dass da viel von Hand gemacht wird. Zum Beispiel an meinem Lieblingsstand bei Christian Utzman von Kingersheim im Kalibecken. Er habe, so sagte er mir, seit 20 Jahren keine Ferien gemacht, vielleicht ein verlängertes Wochenende, aber nicht mehr.

Utzmann hat einen dicken Bauch, und das ist bei seinen Produkten eben ganz normal. Er verkauft Charcuterie- und Fleischwaren in Portionen, die man in Basel weder bei Coop noch bei Mirgros findet: Blut- und Leberwürste - die besten, weit und breit, beispielsweise. Und dann die Landjäger! Wer mal ein Paar «Gendarmes» von Utzmann gekostet hat, wird so geheissene in der Migros oder bei Coop bis ans Lebensende keines Blickes mehr würdigen!

Christian Utzmann gibt unermüdlich Ratschläge und Rezepte, wie man seine Produkte am schmackhaftesten zubereitet. Zum Beispiel seine allerköstlichsten «Fleischschnàckà». Das ist eine elsässische Spezialität, die man früher aus den Resten des Sonntagsbratens am Montag herstellte: Gehacktes und gewürztes Fleisch auf einem gewallten Teigfladen verstreichen, den Teig mit der Füllung rollen und in fingerdicke (so dicke Finger wie diejenigen von Herrn Utzmann) Scheiben schneiden. Dann werden die Scheiben auf beiden Seiten kurz angebraten und eine Stunde in einer Bouillon leise geköchelt, wobei man die Scheiben ab und zu dreht und stets mit der heissen Bouillon übergiesst. Seltsamerweise servieren die Elsässer dazu «Gnepfle», und noch seltsamer, eine Tomatensauce, denn Tomaten sind in der elsässischen Küche ein modernes Gemüse! Am allerbesten schmecken die «Fleischschnàckà», wenn man sie mit einer selbstgemachten Bouillon kocht. Auch da: wer einmal eine selbstgemacht Bouillon genossen hat, rührt keinen Maggi-Würfel mehr an…

Stadtbewohner malträtieren Blut- und Leberwürste nur allzu oft. Herr Utzmanns Rezept ist so einfach und so köstlich, weil die Würste nicht verkochen: Man nehme eine feuerfeste, flache Ofenform und lege die Blut- und/oder Leberwürste hinein, eingerahmt von geschälten Apfelschnitzen. Dann fülle man wenig Wasser dazu, dass die Würste gerade mal höchstens zur Hälfte damit bedeckt sind und schiebe sie in den 120 Grad heissen Ofen, worin man sie eine ganze Stunde garen lässt. Aber achtung: Dies geht nur mit den Blut- und Leberwürsten von Utzmann, denn er verwendet das echte, eigene Gedärm seiner geschlachteten Tiere, und diese Natur-Därme sind eben dicker und «reissfester».



Das ist mein Lieblingsstand - was sage ich: einer meiner Lieblingsstände, aber wohl einer der besten Charcutier im ganzen Elsass: Hier mit einer seiner Töchter. Er nennt sich ganz stolz «Ambassadeur de la véritable Charcuterie Alsacienne, faite par le Patron Christian Utzmann» und wohnhaft in «Kingerschà».




Und das sind die Utzmannschen «Fleischschnàckà», jeweils mindestens so gross wie dessen Metzgerhände. Man sagt, je dicker die Finger, desto empfindlicher die Seele - aber Monsieur Utzmann ist eine Seele von Mensch, der seinen Humor gleich mit einpackt in das Wurstpaket (weshalb sein Würste so lecker sind)…



Schon nur, dass auf dem Märt von St-Louis Fleisch angeboten wird, unterscheidet diesen spannenden Samstag-Anlass vom Basler Märt. Neben Utzmann gibt's noch andere Fleisch- und Charcuterie-Stände, zumal zwei bis drei, die sogenanntes «Halal»-Fleisch anbieten - nämlich Stände, oder besser gesagt, mobile Verkaufsläden, denn viele der «Stände» auf dem Ludowiger Markt sind «Camionettes», also motorisierte «Handlungen». «Halal»-Fleisch bedeutet, frei von Schweinefleisch; es sind vornehmlich maghrebinische Händler, die aber nicht nur Muslime zur Kundschaft zählen.

Noch vor wenigen Jahren konnte man gar lebende Hühner auf dem Markt erstehen, oder man konnte dem elsässischen oder maghrebinischen Händler auf die fette Pute zeigen, der er den Hals umdrehen sollte. Wohl deswegen ist das Lebend-Federvieh aus dem Marktbereich verschwunden - die kulturellen Animositäten der zunehmend urbanen Bevölkerung will nicht mehr wahrhaben, dass, was fleischlich auf den Teller kommt, eben ein Lebewesen war, dem man mit Messer oder Bolzen den Garaus gemacht und ihm das Fell über die Ohren gezogen oder es bis auf die Haut gerupft hat!

Auch Italiener betreiben ihre «Camionettes»-Handlungen, wobei sie nebst Salami und anderen italienischen Wurstwaren und Schinken auch Käse, Wein und Gewürze sowie Olivenöl verkaufen. Mit ein paar Brocken Italienisch nach der Naturmethode kann man bei ihnen ganz lustige Unterhaltungen führen…

Apropos: Die Stimmung «au marché ludovicien» ist ausgesprochen locker. Man nimmt sich Zeit, die Auslagen zu betrachten, zumal die gelegentlichen Basler Besucher oder die «habitués» von dortselbst ja gerade auch wegen der Stimmung nach St-Louis kommen. Mag es noch so kalt sein - nur regnen darf es nicht…

Wenngleich das elsässische Idiom nicht mehr so häufig zu hören ist wie noch vor wenigen Jahren, kann man sich gerade bei den Gemüsebauern aus Village-Neuf problemlos im alemannischen Dialekt unterhalten. Und wer eine Affinität dafür hat - das haben ja (fast) alle Basler -, macht einen Spruch, schäkert mit der hübschen oder tüchtigen Verkäuferin und hat die Sympathie des ganzen Standes auf seiner Seite, eventuell gar noch eine Kartoffel oder ein Rüebli mehr im «Nylon», wie die Plastiktüten auch auf Elsässisch heissen…

In unmittelbarer Marktnähe gibt es zwei Beizen, die den Marktleuten und der Kundschaft zur Verfügung stehen: Das frühere «Restaurant du Marché» heisst jetzt «Le Galopin» und ist kein Restaurant mehr, sondern eine «PMU»-Bar, was «Pari Mutuel Urbain» heisst, also ein Lokal, wo Pferdewetten abgeschlossen werden - vor allem von Immigranten aus Nordafrika, aber auch von in Basel wohnhaften Ausländern. Hier gibt's nur Café und andere Getränke. Hier ist die Stimmung schon nur wegen diesem kunterbunten Publikum besonders exotisch, aber beim jungen, sympathischen «Caf‘tier» Romain ist jedermann gerne willkommen und korrekt bedient.

Die andere Beiz ist die «Brasserie de la Poste», die besonders berühmt war unter Fosi Baumann, der leider vor zwei Jahren verstarb. Die innerfranzösische Nachfolgerin aber führt sie im gleichen Sinne weiter, und nichts macht den Anschein, dass sich dabei etwas ändern wird: Ein Hauch der alten Pariser «Halles», ein guter Schuss Elsass aus der Nachkriegszeit und ein höchst vielfältig gemischtes Publikum nebst eingefleischten Stammgästen wie in jeder ländlichen Beiz im Umland.

Die Tafel ist rustikal elsässisch mit fritierten Karpfenfilets, «Choucroute à l‘Alsacienne», und was man bald nirgendwo mehr serviert bekommt: Innereien in saisonal verschiedenen Varianten und in echt französischer Küchen-Tradition. Nach wie vor wird hier drin gepafft - weniger Gauloises wie früher -, an der Stehbar am Büffet und an den kariert drapierten Stammtischen. Tip: Was auf den Teller kommt, ist der Euro wert; was hier als Stimmung zu erleben ist, ist die Einkehr nach oder während des Märts allemal wert!

Also, nix wie hin am nächsten, übernächsten oder jeden Samstag - bon appetit!


Foto-Rundgang vom Samstag, 4. Februar 2006, bei minus 4 Grad!





Flüssiges Gold aus dem Süden - Luxus-Produkte für den Kenner, der sowas weder bei Migros noch bei Coop findet!




Buon giorno, Signore! Beim Italiener gibts auch Käse und Pasta und immer ein paar fröhliche Momente - die allerdings gratis dazu…




Ein nobles bleu royal als Wetterschutz und «Gold» von den allerfleissigsten Elsässern, den «Immélés».




Das gehört eben auch zum Wochenmarkt von St-Louis: «scheene» Plunder neben kuilinarischen Spezialitäten. Aber obacht: die Textilien sind denn keineswegs démodé, auch wenn der Verkaufsstand auf vier Rädern nicht mit der nobelsten Boutique einer teuren Einkaufsmeile konkurrieren kann!




Ja, auch im Winter darf man mal seiner/seinem Liebste/n einen Blumenstrauss heimbringen - einfach so! Imposant, wie dieser Blumenhändler seine «Bütik» vor der Kälte schützt. Überhaupt ist interessant zu beobachten, welche technischen Finessen alle Stände aufweisen.




Ja wo ist er denn, der Süsswarenverkäufer? Wohl in der warmen Beiz nebenan? Immerhin war es kurz vor Zwölf, dem Markt-Schluss, als die Aufnahme geschah…




Das gibts auch nicht auf dem Basler Märt: Fisch, und vom Basler Fischmarkt ist nur noch der Namen übrig. Die Fischgerichte haben in Basel keine Kultur, während nur ein paar hundert Meter nach der Grenze jedermann immer wieder gerne Fisch oder Meerfrüchte auf dem Teller hat…






Oh ja, es gibt sie noch, die Gmiesbuure aus Village-Neuf de Huningue, wie Neudorf seit Sébastien Le Préstre Vaubans Festungsbau heisst: Denn die Hüninger mussten damals eben ins neue Dorf umziehen. An den leeren Körben sieht man gut, um welche Zeit diese Aufnahmen gemacht worden waren…




Friedliche Koexistenz zwischen glücklichen Hühnereiern, Hàrdepfeln, Topinambur und anderen Erdfrüchten - natürlich du térroir!




Diesen Herbst war seltsamerweise nicht viel los in den Obstgärten des Elsass, zumal im Sundgau. Die karge Ernte zeigt sich besonders bei diesem Bio-Apfelhändler deutlich!




Oh ja, der Halal-Metzger zeigt prächtigen Humor, aber erst, nachdem ich ihn zuvor um Erlaubnis für ein Bild fragte! Er pflegt seine besondere Kundschaft und hat nichts gegen etwas Reklame für seinen Schweinefleisch losen Stand.




Tatsächlich, auch im Elsass ist momentan nicht Pilz-Saison. Aber wo dieser Mann die herbstlichen Totentrompeten denn herhat - ob von Afri- od Ameriko - habe ich inzwischen vergessen…




Selbst wenn dieser Hobby-Händler nicht allzuviele Apfelsorten anbieten kann, es sind die interessanteren als die aus dem Supermarkt, und erst noch aus der Gegend!




Noch ein eingefleischter Hobby-Imker; ihm gehts nicht um die Menge, nicht um einen Gewinn, aber um die Produkte seiner Leidenschaft an die Frau, an den Mann zu bringen - Produkte purer Natur! Im Hintergrund gähnt vor der seltsamen Brunnen-Plastik Leere - aber sobal die Saison wärmer wird, sind auch dort die Stände dicht an dicht.




Diese beiden dick eingemummten Schönheiten sind bei warmem Wetter dann wieder etwas schlanker. Sie verkaufen ebenfalls hervorragende Charcuterie, aber Lyoner-Spezialtiäten.




Das ist der kümmerliche Rest des jeden Samstag hochgetürmten Brotberges, der rasch seine Abnehmer findet. Und herrlich duftet, herrlich gut und den Baslern so unbekannt ist…




Auch an diesem bretonischen Pouletstand, ist bald ausverkauft. Wer nicht reserviert hat, muss sich halt einen tiefgekühlten Gummiadler im Supermarkt besorgen…




Am Eingang zum «Le Galopin», dem früheren «Restaurant du Marché», prangt seit jüngstem die Leuchtreklame «PMU» - eingefleischte Wetter wissen, was das heisst. Die Stimmung ist übrigens sehr angenehm, auch wenns manchmal bei einem Rennen etwas hektisch zugehen kann.




Hier im «Le Galopin» kippt man den Apéritif, bevor man mit den vollgepackten Kommissionen nach Hause watschelt. Und wer Lust hat, kann noch etwas Münz verspielen für eine Pferdewette, wenn er bis um Zwei Uhr immer noch nicht aufgebrochen ist…




«Rapido» ist nicht ein Kakao-Getränk, sondern dies steht auf den Wettzetteln, die im «Le Galopin» auf jedem Tisch stehen. Im Vordergrund der sympathische Barbesitzer Romain, dessen Onkel Rodolphe übrigens das Restaurant Le Felseneck in Pfirt renoviert und wieder hochgebracht hat.




Die «Brasserie de la Poste» ist nicht so häufig Zuflucht der Marktleute, wie man selbst bei diesem kalten Wetter meinen könnte, aber doch nehmen sie in einer Pause hier ihre Grand café oder einen sérieux zu sich…




Das ist die Stehbar in der «Brasserie de la Poste», die übrigens am Samstagnachmittag schliesst, und abends nur am Mittwoch offen hat. Hier trifft man die Marktleute aber auch aller Gattig Kundschaft.




Der Speisesaal in der «Brasserie de la Poste» ist gemütlich, und die Speisen haben adäquate Preise.

Von Jürg-Peter Lienhard

Für weitere Informationen klicken Sie hier:

• Bus 604-Fahrpläne hin/zurück Winter 05/05 + Sommer 2006

• Fahrplan-Generator der BVB - Endstation 11/15 heisst «St-Louis Grenze», nicht «Lysbüchel»

• Alle Fahrzeiten «Distribus» nach St-Louis, offiz. Fahrplan im PDF-Format


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