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Artikel vom 06.07.2007

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Elsass - Kultur

Unser Ferien-Tip für Daheimgebliebene

Kunst- und Lebensfest in Pfirt

Das romantische mittelalterliche Sundgauer Städtchen Pfirt (Ferrette) lädt an zwei Wochenenden vom 7. bis 15. Juli 2007 zu «Kunst und Musik»

Von Jürg-Peter Lienhard



Die Schlossruine der Grafen von Pfirt: Das mittelalterliche Städtchen im Sundgau hat an jeder Ecke ein romantisches Ende - ideal für ein Sommerfestival für Musik und Kunst. Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2007


Die «Herren von Pfirt» sind zwar ausgestorben, aber der Fürst von Monaco schmückt sich immer noch mit dem Titel «Compte de Ferrette». Prinz Albert jedenfalls war letztes Jahr auf Besuch und erhielt gewissermassen einen Staatsempfang am Fusse der Burg, die einen wunderschönen Ausblick auf den Sundgau hergibt und auch Mittelpunkt der Sommerfestlichkeiten «Ferrett‘Art 2007» ist.



Und das ist die Rundumsicht über die Grafschaft Pfirt vom Jura (Vordergrund mit Ruine) Richtung Sundgauer Hügelland (im Hintergrund): Gemälde in der Mairie von Ferrette. Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2007

Der Prinz kostete im «alten Gericht», dem Kulturhaus von Pfirt, vom Käsebüffet des sagenhaften Käsemeisters Bernard Antony von Alt-Pfirt (Vieux-Ferrette), was ich hier darum erwähne, weil doch der Ausflug nach Pfirt an dieses «Kunst- und Lebensfest» eine Gelegenheit wäre, bei Atnony an einer «Cérémonie des fromages» teilzunehmen. Denn das ist jedesmal ein unvergessliches Erlebnis, wie dieser charmante Causeur mit seinen spitzbübisch vorgetragenen Geschichten zum Käse und um den Käse einen Käseabend zelebriert, der alles andere als «Käse» ist. Doch davon noch später.



Die beiden sind ganz feine Persönlichkeiten, beide sehr charmant und liebenswürdig im Umgang: Prinz Albert von Monaco, der «umständehalber» den Titel «Comte de Ferrette» geerbt hat, auch wenn die Grafen von Pfirt längst ausgestorben sind, sowie der «Sundgauer Käskönig» Bernard Antony, der sich diesen Titel zwar selbst verlieh, ihn aber um so mehr verdient. Fotos aufgenommen 2006 in Pfirt von J.-P. Lienhard, Basel © 2007


Das Festival «Ferrett‘Art» - die Ausgabe 2007 ist bereits die fünfte seiner Art - ist deshalb «lebendig», weil um die 20 Künstler «live» an der Arbeit zu sehen sind. Abgesehen von den vier Konzerten in den Burgruinen, drei weiteren in der Kirche und mit insgesamt 17 Musik-Bands und Performances sowie der Schlussauktion. Dazu gibt es für das Publikum an Wochentagen fünf Schnupperkurse für Gross und Klein sowie vier Seminare zu Themen der bildenden Kunst. Das Programm in jeweils Deutscher oder französischer Sprache können Sie via untenstehemdem Link im PDF-Format herunterladen. Hier nur ein paar Auszüge, gewissermassen «zum anfixen»…




Die Werke der Künstlerin Birgit Lorenz sind an der «Ferrett'Art 2007» zu sehen.


Ausstellungen

In vier Galerien des Städtchens zeigen 40 Künstler aus der Schweiz, aus Deutschland, Österreich, Kuba, USA und Frankreich ihre Werke. Die Galerien sind in der Zeit vom 7. bis 14. Juli täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet; am 15. Juli nur von 10 bis 18 Uhr.

Live Performances

20 Künstler aus verschiedenen Ländern zeigen an drei Orten der Stadt ihr Können, ihre Technik und ihre Kunst dem Publikum, auch während der Woche (aber wohl je nach Lust und Laune…).




Der Bildhauer Samuel Ernst bei der Arbeit.


Musik & Rhythmus

Das Motto von «Ferrett‘Art» ist «Kunst- und Lebenskunst», und an einem Fest, das sich der Kunst und der Lebensfreude widmet, kann die Musik doch nicht fehlen! Musik soll denn auch «wie ein Leitfaden» durchs mitelalterliche Städtchen klingen und das Publikum im «Rhythmus der Akkorde» bei den verschiedenen Kunstarten von einer zur anderen führen, heisst es im Programm. So werden 17 Musik-Bands während den zwei Wochenenden mit Stilrichtungen Blues, Rock, Pop-Rock, Klassik, Jazz, Chanson Française oder Folklore aus der Slovakei zu hören sein.

Die Konzerte

Insgesamt sind sieben Konzerte vorgesehen, entweder in der Kirche oder vier als Open-Air-Konzerte in den Burgruinen (jeweils ab 21 Uhr). Während das Festival und die anderen Konzerte eintrittsfrei sind, wird bei den vier Konzerten in den Burgruinen 6 €uro Eintritt erhoben.
Kostenpflichtig sind auch die Einführungskurse und Seminare (Detail-Infos siehe Programm).

In den Burgruinen

Samstag, 7. Juli, 21 Uhr
«Funk Syndicate» «Funk Syndicate» besteht aus sieben Musikanten (Schweiz, Frankreich, Griechenland). Ihre Musik ist ein Mix aus Funk, Acid-Jazz und Jazz-Rock aus einem anspruchsvollen Repertoire (z.B. Herbie Hancock, Marcus Miller, Count-Basic, Stevie Wonder...)



Funk Syndicate



Freitag,13. Juli, 21 Uhr
«Chum’s - Irish World Groove» Die Gruppe spielt mitreissende irischer Folkmusik.

Samstag, 14. Juli, 21 Uhr
«Quartet à plumes» Dieses in Frankreich bekannte und prämiierte Jazz-Quartet lässt sich von unterschiedlichen Musikrichtungen inspirieren: vom Zigeuner-Jazz über französische Chansons und American-Jazz der 60-70er bis zu den aktuellen Musikarten.

Sonntag, 15. Juli, 21 Uhr
«Annick Borgo et les Ptits Bonheurs» Das Repertoire besteht aus eigenen Kompositionen von Annick Borgo und aus vergessenen kleinen Meisterstücken der «Chanson française», Jazz, Flamenco, Bossa-Nova oder Musette...




«Chum's»


Drei Konzerte in der Kirche
(Eintritt frei)

Samstag, 7. Juli, 18 Uhr
«Das Ensemble Telenn» Das Ensemble Telenn (keltische Harfen) besteht aus Schülerinnen der Ecole Municipale de Huningue, die unter der Leitung von Francoise Gerwill auftreten. Das Ensemble nimmt seit 10 Jahren an den «Journées de la Harpe d'Arles» teil. Das Repertoire umfasst traditionelle Musik aus Irland, Lateinamerika sowie klassische Stücke und Originalarrangements, die für speziell das Ensemble geschrieben worden waren.

Sonntag, 8. Juli, 16.30 Uhr
«La Voix des Comptes de Ferrette» Dieser Männer-Chor gibt es seit 125 Jahren! In all diesen Jahren wurde die Formation mehrfach prämiert. In den 30er Jahren zählte die Gruppe 100 Teilnehmer. Heute sind es 26 - doch diese Gruppe hat ein tolles Repertoire aus populären Liedern verschiedenster Länder, heilige und profane Stücke, Renaissance und Negro-
Spirituals.


Samstag, 14. Juli, 17 Uhr
«Les Mandolines Buissonnières de Lutterbach» Das traditionsreiche Orchester besteht aus 20 Personen, die auf dem «kleinen Hübschen» genannten Instrument napoletanische Stimmung zu zaubern vermögen.




Thomas Lüscher, Holzbildhauer, an der Motorsäge…


Die Kunst-Seminare

Zwischen den zwei Wochenenden, vom 9. bis 12. Juli 2007, werden 4 Seminare angeboten, die von Künstlern, die bei Ferrett’Art ausstellen, geleitet werden:

Einstieg in die freie Malerei Mit Birgit Lorenz geht es um die Komposition in der Malerei: Wie komme ich zu einem malerischen Motiv. Was sind freie Strukturen, Formen, Bildaufbau? Wann wird eine Fläche spannend? Welche Eingenschaften sollte sie dabei erfüllen?

Keltische Keramik-Kurse Der Künstler Kochka, bietet 2 Keramik-Kurse an. Anfänger oder Fortgeschrittene haben die Möglichkeit, die Technik der Kelten zu entdecken und die Faszination der Erde und des Feuers zu erleben.

Paperclay und Raku Mit Otakar Sliva, Künstler aus Österreich, werden Sie mit Paperclay arbeiten können. Diese Mischung aus Ton und Papierfaserbrei hat wunderbare Eigenschaften: Gegenstände lassen sich in fast allen Trockenstadien noch bearbeiten. Die Paperclay-Formen werden dann im Raku-Ofen gebrannt.

Einführungskurse Während des Festivals (Wochenende) werden nachmittags Einführungskurse für Klein und Gross angeboten.




Glaskünstler Wilfried Markus mit seinem feurigen Element.


Auktion der Kunstwerke
Sonntag, 15. Juli, 15 Uhr

Kunstwerke-Versteigerung vor dem alten Gericht («Ancien Tribunal»). Der Erlös geht zugunsten des IME von Riespach (Heim für behinderte Kinder). Katalog der Werke auf der unten angegebenen Webseite von «Ferrett‘Art». Die zur Versteigerung stehenden Werke sind während der ganzen Dauer des Festivals im «Ancien Tribunal» ausgestellt.


Infos

Ferrett’Art
11, rue de l’Etang
F-68480 Ferrette
Tel. 0033 3 89 40 30 91
Mobil 0033 6 24 26 48 78

Vera Dillier, Präsidentin (spricht Baseldeutsch und Französisch)
eMail: info@ferrettart.com



Sundgauer Kässtubà
Maître Fromager Affineur Bernard Antony
17, rue de la Montagne
F-68480 Vieux-Ferrette
Tél. 0033 3 89 40 42 22
eMail: antony.fromager@wanadoo.fr





Käsmeister Bernard Antonys «Sundgauer Kässtuba»: Oben die Stube für die «Cérémonie des fromages» und unten der Raum für die Weindegustationen. Beides sind keine Restaurant-Lokale, und sie stehen nur Kleingruppen und nur auf Anmeldung offen. Teils gelten lange Anmeldefristen - zumal im Spätjahr. Der ebenfalls sehr intim gehaltene Käse-Verkaufsladen ist jedoch öffentlich. Fotos: J.-P. Lienhard, Basel © 2007



Notiz an die Abonnenten von webjournal.ch
Die Exkursion vom 14. Juli nach Pfirt ist ausgebucht und ausverkauft: Besten Dank für das Interesse!

Von Jürg-Peter Lienhard

Für weitere Informationen klicken Sie hier:

• Programm «Ferrett'Art 2007» im Format PDF 1,8 MB

• Homepage www.ferrettart.com (deutsch/frz.)

• Mehr über Pfirt auf Wikipedia (deutsch)

• Mehr über die «Verdonnerten» von Pfirt (deutsch)


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