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Artikel vom 21.01.2010

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Basel - Kultur

Kein Aufwand gescheut

Das Jubiläums-Drummeli 2010 ab Samstag, 6. Hornig, dürfte in die Fasnachts-Geschichte eingehen - der flott angelaufene Vorverkauf jedoch lässt wenig Spielraum für «Spätzünder»…

Von Redaktion



Altbekannte Könner: Kurzgneis in die Proben zu den Raamestiggli mit dem «Archäologen»-Team der Conférence (Marcel Mundschin und Bötschli). Sie sollen dem Drummeli 2010 zu «atemraubenden Tempo» verhelfen… Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2010


Man nennt das in der Fachsprache «anfixen», und sie wurde denn auch vom Fasnachts-Comité wie der Blick durchs Schlüsselloch angekündigt: Die Medienorietierung vor der Premiere der grössten und traditionsreichsten Vorfasnachtsveranstaltung, die ganz im Zeichen des 100-Jahre-Jubiläums des Fansnachts-Comités steht. Allerdings dürfte das Drummeli vier Jahre älter als das Comité selbst sein, zählt man die 1906 als erstes Trommelkonzert verbriefte Veranstaltung hinzu, woraus die traditionsbewussten Basler später das «Monstre» ableiteten.

Wie den Kindern vor Weihnachten, liess Adrian Kunz als Drummeli-Verantwortlicher des Fasnachts-Comités und Regisseur Michael Luisier, den Medienleuten einen Spalt breit der Blick aufs kommende Geschehen an diesem mit Spannung erwarteten Geschehen zu. Es ist wohl das letzte Mal, dass das Drummeli im grossen Festsaal der Mustermesse abgehalten wird, weil die Messe ihr grosses Neubauprojekt in Angriff nehmen will.

Zum «Versucherli» wurden die Medienmeute in den «Elch»-Keller am Münsterhügel aufgeboten, wo die Raamestiggli geprobt werden. Diese Lokalität ist mir bis jetzt nicht bekannt gewesen, vielleicht, weil ich im Glaibasel aufgewachsen bin - auf jeden Fall ist es ein mächtiger Gewölbekeller mit verschiedenen Hirschgeweihen an der Wand. Darunter ein mächtiges von einem Elch, was dem Keller aus der Konzilszeit wohl den wenig adäquaten Namen gegeben haben mag. An den Wänden der langen Kellertreppe hängen historische Bilder von Soldaten in alten Uniformen, die mitunter der Aaleegi des Stänzler gleichen, wobei die Gesichter der Soldaten auf den Bildern meist denjenigen ähnlich sind, die mitunter am Donnerstagmorgen nach den Drey scheenschte Dääg als Fasnachtsleichen nahhause schlurfen…



Die Raamestiggler (in der hinteren Reihe), die Mediengurus (in der vorderen), lauschen Regisseur Michael Luisiers «Versuecherlis». Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2010


In diesem geräumigen Keller werden zurzeit die Raamestiggli geprobt. Die Medienvertreter sollten da mal die Nase reinstecken dürfen. Regisseur Luisier aber machte es spannend; er gab keine Pointen preis, rief kurz davor «stop!», interruptus gewissermassen… Zum ersten Mal in der Drummeli-Geschichte soll ein «Conférencier» durch das Geschehen führen. Er kommt in der Person eines «Archäologen» daher, der in der Geschichte des Fasnachts-Comités, vielleicht auch in der Geschichte der Fasnacht, gegraben hat und bildlich alte Knochen in Versform präsentiert (siehe Medienmitteilung, die via untenstehendem Link im Format PDF heruntergeladen werden kann).

Vertreter des Comités haben alle teilnehmenden Cliquen besucht und sind erfreut darüber, dass die Cliquen in diesem Jahr keinen Aufwand gescheut haben, sich für das Jubiläums-Drummeli besonders fit zu trimmen, respektive zu ruessen und zu pfyffen. Indessen sollen einige Cliquen sich für «unkonventionelle» Präsentationen entschlossen haben, einige gar mit Tanzeinlagen, welche - so der Originalton in der Medienmitteilung - «sogar Richard Wherlock ins Staunen versetzen dürfte»… (hoffentlich hat das Comité nicht vergessen, den Basler Ballettmeister einzuladen!).

Hier die Liste der teilnehmenden Stammcliquen:

• Die Aagfrässene
• Barbara-Club
• Basler Bebbi
• D Deecht
• Dupf-Club Basel
• Giftschnaigge
• Lälli
• Märtplatz
• Muggedätscher
• Naarebaschi
• Olympia
• Opti-Mischte
• Pfluderi
• Rätz-Clique
• Rootsheere
• Seibi
• Verschnuuffer
• Wiehlmys
• Pfluderi Jungi Garde (Trommel- und Pfeiferschule)




Braucht viel Vorstellungsvermögen: Regisseur Luisier zeigt geheimnisvoll auf einer Schwarzweiss-Fotokopie, was als Bild auf die Grossleinwand projiziert werden soll… Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2010


Auch die beiden Guggenmusiken - an dem schwerpunktmässig den Trommel- und Pfeifen-Auftritten vorbehaltenen Monstre tritt traditionell mindestens eine auf - sollen einen besonderen «Ton» ins Jubiläumskonzert bringen, weil sie «gegensätzlicher» nicht sein können. Dabei handelt es sich bei der Jeisi Migger um die älteste Gugge Basels, die von Emil Jeisi gegründet wurde (der wohl noch lebt), aber auch die Schränz-Gritte ist eine der ältesten, wenn nicht gar die zweitälteste: Aus der Saufbeulen-Gugge der frühen Sechziger, die durch die damals noch zahlreichen Bierbeizen im Aussenquartier Klybeck zogen, ist heute ein «seriöser» Verein geworden, der längst nicht mehr in Einerkolonne marschieren kann.

Als Schnitzelbängg haben der Singvogel und Doggter FMH, was ganz anständig «Fidle, Maage, Hals» bedeutet, bereits ihre Verse und Helge parat. Man darf aber gespannt sein, was sie bis zum Drummeli dann noch als aktuelle Spitzen im Köcher bereithalten…

Obwohl mit einem besonderen, mit einem besonders guten Jahrgang für dieses Jubiläums-Drummeli zu rechnen ist, sind die Aufführungen wie jedes Jahr anzahlmässig limitiert. Die vielen freiwilligen Teilnehmer in den Cliquen sind auch so schon mit elf Vorstellungen am Limit ihrer zeitlichen Belastungen, zumal, wenn man die Proben- und Vorbereitungen dazuzählt.



Diese Kiste hat das Archäologen-Team aus der Fasnachts-Vergangenheit ausgegraben, und daraus entsteigt eine gut zwei Meter lange Leiche, die in Versform zu deklamieren beginnt… Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2010


Information

Die Vorstellungen des Monstre starten am Samstag, 6. Hornig 2010, um 19.30 Uhr im Grossen Festsaal der Mustermesse. Dernière ist Samstag, 13. Hornig, 19.30 Uhr. Es gibt zwei Nachmittagsvorstellungen am Sonntag, 7., und Samstag, 13. Hornig, je, um 14 Uhr.

Saalöffnung ist jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.

Die Billett-Preise bewegen sich je nach Kategorie zwischen 44/34 Franken (Nachmittagsvorstellungen) und 49/39 (Abendvorstellungen) und 54/44 Franken (Dernière vom 13. Februar).


Vorverkauf

Via Internet: siehe Direktlinks unten

oder

Ticket Hotline: 0900 55 22 25 (CHF 1.-/Min.)

oder

an allen bekannten Vorverkaufsstellen (die dem webjournal.ch allerdings nicht bekannt sind…).


cd

Von Redaktion

Für weitere Informationen klicken Sie hier:

• Die Medienmitteilung mit vielen Infos

• Vorverkauf via Internet - drummeli.ch

• Homepage Fasnachts-Comité und Vorverkauf-Link


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