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Artikel vom 26.09.2007

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Basel - Allgemeines

Mit Fotostrecke am Schluss

Was heisst Eisi und Eruba?

Wie poetisch der Basler Zolli seine Löwenbuschis taufte

Von Redaktion



Sie sind immer noch Säuglinge, obwohl ihnen schon die Milchzähne gewachsen sind: Die beiden Löwenbuschis im Zoo Basel. Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2007


Die zwei am 11. Juni 2007 im Basler Zolli geborenen jungen Löwen heissen Eisi und Eruba. In der Sprache der San Buschleute in Namibia bedeuten die Namen «Grashalm» und «vor Sonnenaufgang». Dank einem Beschluss der EAZA (European Association of Zoos and Aquaria), wachsen die Aussichten, dass die Beiden in der europäischen Zoopulation zur Erhaltungszucht beitragen werden.

Eisi und Eruba sind schon recht stämmige kleine Löwenwelpen und halten das gesamte Rudel mit endlosen Raufspielen ganz schön auf Trab. Ungestört ihrer Tageshauptbeschäftigung, dem Dösen, nachgehen können die Alten nur, wenn auch die beiden Jungen zwischen riesigen Pfoten und warmen Bäuchen für eine oder zwei Stunden erschöpft in Tiefschlaf sinken.

Die beiden Raufbolde haben gerade ihr Milchzahngebiss fertig ausgebildet. Noch werden sie von der Mutter gesäugt. Im Freileben werden junge Löwen in diesem Alter bereits zur geschlagenen Beute geführt, wo sie sich neben den fressenden Rudelmitgliedern einen Happen zu ergattern versuchen. Erst im Alter von rund 15 Monaten, wenn das bleibende Beutegreifergebiss fertig ist, werden sie in die Kunst des Jagens eingeführt.

Die Bestände der afrikanischen Löwen sind in den letzten Jahrzehnten drastisch zurückgegangen. Nur noch im Gebiet südlich der Sahara sind sie nach einer neuesten Erhebung der IUCN (World Conservation Union) in Gebieten mit kontrollierter Jagd und in Schutzgebieten anzutreffen. Trophäenjagd und durch den Menschen über Haus- und Nutztiere verbreitete Krankheiten haben dem König der Savanne so schwer zugesetzt, dass er nur noch in letzten, meist isolierten, Gebieten anzutreffen ist.

Infolge dieser dramatischen Entwicklung hat die europäische Zoogemeinschaft EAZA an ihrem jüngsten Treffen im September 2007 in Warschau eine Sondersitzung einberufen. Man kam überein, nicht weiterhin in fraglichen und kaum wirklich definierten Unterarten zu züchten, die zudem über Generationen ohne Blutauffrischung gehalten worden sind: Ein Zuchtbuch mit Löwen aus den Gebieten südlich der Sahara, soll in Zukunft den gesamten europäischen Zoo-Löwen-Bestand nach dem primären Kriterium möglichst hoher Gen-Vielfalt managen. Dafür werden Neuimporte nötig sein. In Frage kommen überzählige Tiere aus Reservaten und Tiere, die nach Übergriffen auf menschliche Nutztiere eingefangen wurden.

Dieser sehr begrüssenswerte Beschluss deckt sich mit einer Naturschutzhaltung, die der Zoo Basel mit seinen Löwen bereits praktiziert. Die Basler Stammeltern wurden im Jahr 2003 als überzählige Tiere aus zwei Reservaten in Südafrika importiert. Für die zwei Löwenkinder Eisi und Eruba wachsen nun die Aussichten, dass sie mit ihren kostbaren Wildgenen der europäischen Zoopopulation und damit der Erhaltungszucht des Afrikanischen Löwen dienen können.


Fotostrecke: Zoo Basel © 2007




Die Penner vom Bahnhof Zoo…




Irrtum: Die Junglöwen lernen nicht fliegen, obwohl sie ab und zu auf die Beutegreifer-Schnauze fliegen…




…und dann packt sie die Löwenmama am Wickel und holt sie von so gefährlichen Spielplätzen ab.


Von Redaktion


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